Laut einer Studie des Branchenverbands BITKOM steigt in Deutschland dieses Jahr der Absatz der E-Reader um 12 Prozent auf 1,2 Millionen Stück an.
Der Branchenverband BITKOM gab eine Studie in Auftrag, die für 2014 die Verkaufszahlen von E-Book-Readern prophezeien soll. Demnach steigt dieses Jahr der Absatz um 12% auf 1,2 Millionen Stück an. Trotz der Marktmacht der Tablet-PCs ist das Interesse an E-Readern ungebrochen.
Die ersten Vorläufer der heutigen E-Book-Reader gab es schon vor vielen Jahren. Das erste tragbare Lesegerät für elektronisch gespeicherte Buchinhalte kam in Japan 1990 auf den Markt. Der so genannte Data Discman konnte die Bücher in Form von Mini-CDs lesen. Für das Gerät kamen vor allem Nachschlagewerke auf den Markt, es wurde aber kein Verkaufsschlager. Den kommerziellen Durchbruch schaffte Amazon weit später mit seinem Modell Kindle, welches 2007 in den USA eingeführt wurde. Am 19. Oktober 2009 kam das Kindle hierzulande auf den Markt.
Im laufenden Jahr wird der Absatz der Reader in Deutschland voraussichtlich um 12 Prozent auf 1,2 Millionen Stück ansteigen, der Verkauf von E-Books im Vergleich zu gedruckten Büchern stellt aber mit 3.9% (2013) noch immer einen Nischenmarkt dar. Der Branchenverband BITKOM glaubt, der Erfolg der Geräte habe primär mit der hohen Akkulaufzeit, der Augenfreundlichkeit und dem niedrigen Gewicht der E-Reader zu tun. Der Durchschnittspreis liegt aktuell bei 94 Euro pro Gerät und somit 4 Euro unter dem Vorjahr.
E-Reader: BITKOM rechnet schön
Auch für 2015 rechnet BITKOM mit einem weiteren Absatzwachstum. Im Vorjahr betrug die Wachstumsrate noch 60%, im Jahr 2012 waren es satte 197%, 2011 wurde ein Absatzplus von 240% gemessen. Wer diese Zahlen in Relation setzt, bemerkt sofort, dass der Markt trotz der positiv klingenden Statistik im Vergleich zu den Vorjahren derzeit mehr oder weniger stagniert. Die Pressemitteilung des Branchenverbandes versucht die Situation ein wenig zu positiv darzustellen.
Tatsache ist: Die verkauften Geräte richten sich an ein spezielles Publikum. Im Gegensatz zu Tablet-PCs können keine Videos abgespielt, Musik gehört oder Spiele gespielt werden. Wer einen Reader für E-Books kauft, kann beinahe nichts anderes damit tun als zu lesen. Bei den vergleichsweise niedrigen Preisen ist dies aber für viele Konsumenten ausreichend.
Buchpiraten treiben Absatzzahlen in die Höhe
Auch die Piraterie dürfte eine Rolle bei der zunehmenden Rolle der Reader spielen. Manuel Bonik und Dr. Andreas Schaale stellten in ihrer aktuellen Erhebung fest, dass die meisten Nutzer gezielt auf Webseiten mit illegalen E-Books gehen. Die Suchmaschinen werden dabei immer seltener benutzt. Wer an Schwarzkopien interessiert ist, tippt die Internet-Adresse direkt ein. Andere Nutzer haben in ihrem Browser dafür bereits ein Lesezeichen angelegt. Laut Dr. Schaale/Bonik benutzen die Leser die Piraterie-Seiten ungebrochen oft. Auch die Google-Suchanfragen nach Schwarzkopien befinden sich auf einem „historisch hohen Niveau“ Die Anzahl der Suchanfragen hat sich aber in den letzten Monaten kaum verändert. Der Absatz von E-Readern ohne DRM-Schutzmaßnahmen dürfte davon positiv beeinflusst werden.
Tarnkappe.info