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Sentry Eagle: NSA sabotiert Firmen gezielt in Deutschland

Im Rahmen der Operation "Sentry Eagle" sabotierte die NSA - auch in Deutschland - gezielt Netzwerk- und andere Hardware zwecks Kommunikations-Überwachung.

Der US-Geheimdienst NSA hat angeblich Agenten in Deutschland – sowie in Südkorea und China – stationiert, die mit Hilfe von „physischer Subversion“ Netzwerke und technische Geräte kompromittieren sollen. Dies berichtet das investigative News-Portal „The Intercept“ unter Berufung auf geleakte Geheimdokumente. Die Dokumente wurden von Whistleblower Edward Snowden an die Presse weitergegebenen und sind als streng geheim eingestuft. Demnach gehören die Sabotage-Aktivitäten der NSA zu einem Programm namens „Sentry Eagle“.

Ziel der NSA war auch Wirtschaftsspionage

Womöglich, so geht aus den Unterlagen hervor, haben NSA-Agenten nicht nur Überwachungs- und Sabotageversuche gegen Hardwarefirmen und Rechenzentren in anderen Ländern, sondern auch gegen US-Unternehmen unternommen. Dies lässt sich jedoch aufgrund der verwirrenden, teilweise inkonsistenten Nomenklatur in den Dokumenten bislang nicht zweifelsfrei feststellen. Die NSA verweigerte auf eine Nachfrage von „The Intercept“ hin – wenig überraschend – jeden Kommentar und jede Erklärung.

Verdächtigungen, dass die NSA heimlich Hintertüren in Hardware platziert, gab es schon seit Langem. Die nun geleakten Dokumente liefern eine offizielle Bestätigung für entsprechende Spekulationen von IT-Experten und Bürgerrechts-Aktivisten.

Nicht in allen Fällen allerdings mussten unwillige oder nichts ahnende IT-Unternehmen auf diese Weise unterwandert werden. Die Dokumente liefern auch Beweise dafür, dass viele Unternehmen in größerem Umfang – mehr oder weniger – freiwillig mit der NSA kooperierten, als bislang angenommen. Sowohl US-Unternehmen als auch Firmen aus anderen Ländern sollen in Kooperation mit dem Geheimdienst ihre Verschlüsselungssysteme absichtlich geschwächt haben.

Sentry Eagle

Die entsprechenden Dokumente liefert The Intercept – wie es der Philosophie der Seite entspricht – zum Artikel dazu. Einige werden außerdem im von der  auch am Intercept-Artikel beteiligten Snowden-Vertrauten Laura Poitras gedrehten Dokumentarfilm „CitizenFour“ – der auch interessante Details über Snowdens Privatleben offen legt – thematisiert. Sie dürften unter IT-Fachleuten wie auch unter Überwachungsgegnern noch für reichlich Diskussionen sorgen. Für die eher technisch interessierten Betrachter lauten die interessanten Fragen nun, wie sich entsprechende Manipulationen feststellen lassen. Und – noch wichtiger – wie man sich vor diesen schützen kann. Datenschützer und Bürgerrechtler dürften dagegen eher die massiven Eingriffe der NSA in die Privatsphäre und die freie Meinungsäußerung im Internet durch massive Überwachung bewegen.

Tarnkappe.info