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Alexa belauscht Nutzer: neues Patent von Amazon eingereicht

Das Ziel von einem kürzlich eingereichten Amazon-Patent ist es, dass Alexa oder andere Geräte ihre Benutzer systematisch belauschen können.

Amazon konnte sich ein neues Patent unter dem Namen „Keyword Determinations from Voice Data“ sichern. Dieses könnte auch bie Alexa eingesetzt werden. Um personalisierte Werbung einzuspielen, können mit Hilfe der patentierten Technologie bestimmte Gesprächsabschnitte mitgeschnitten und analysiert werden. Damit erstellt man ein Nutzerprofil.

Belauscht Alexa künftig die Besitzer in ihren vier Wänden?

Schon Napoleon I. Bonaparte war damals klar: „Ein Spion am rechten Ort ersetzt 20.000 Mann an der Front.“ Der Spruch ist auch im Zeitalter der Digitalisierung noch von einiger Bedeutung, denn als nichts anderes als Spione könnten sich auch Amazons intelligente Echo-Lautsprecher erweisen. Gut platziert in den eigenen vier Wänden, wäre es denkbar, dass Alexa künftig, genau an der Basis, so manches Bemühen um konkrete Ergebnisse zu idividuellen Wünschen und Meinungen befriedigt, die sonst etwa nur durch aufwändige Umfragen zu erlangen wären.

Vorlieben und Abneigungen von besonderem Interesse

Konnte Alexa bisher nur durch vorher festgelegte Signalwörter aktiviert werden, so wird sich dies in Zukunft möglicherweise ändern. Nun hat der Online-Händler Amazon ein Patent angemeldet, mit dem Alexa Kunden gezielt ausspähen kann. Fallen dabei bestimmte Schlüsselwörter, wie „lieben“, „mögen“, „hassen“ usw., könnte dies die digitalen Ohren der Assistentin bereits aufhorchen lassen. Die darauffolgenden Begriffe analysiert und speichert das Gerät.

Auch die sprechende Person identifiziert man gleich mit. Amazon ist es daraufhin möglich, mit den Informationen ein Nutzerprofil mit besonderen, persönlichen Vorlieben zu erstellen. Entsprechend könnte man dann zielgerichtete Werbung ausspielen. So filtert Amazon dann aus einem Satz, wie. „Ich bin begeistert von unserem heutigen Tagesausflug. Gemeinsam mit den Kindern haben wir den Leipziger Zoo besucht“, beispielsweise heraus, dass der Kunde Kinder hat, diese Tiere mögen und dass sie in Leipzig waren.


Amazon-Patent: Mithörendes Gerät identifiziert Sprecher und dessen Vorlieben. Die Informationen nutzt Amazon zu Werbezwecke. (Bild: USPTO/Amazon)

Gegenüber BBC dementierte allerdings Amazon solche Behauptungen, die darauf abzielen, Alexa würde zu besagten Spionagezwecken missbraucht werden. In einem Statement äßerten sie sich wie folgt.

„Wir (Amazon) nehmen Privatsphäre sehr ernst und haben unsere Echo-Geräte mit mehreren Sicherheitsmechanismen ausgestattet. […] Wie viele andere Unternehmen auch reichen wir eine Reihe an zukunftsgerichteten Patentanmeldungen ein, die das Potenzial neuer Technologien abdecken.“ Zudem macht Amazon darauf aufmerksam, dass Patente nicht unbedingt das widerspiegeln, an was tatsächlich geforscht wird.

Bildquelle: qimono, thx! (CC0 1.0 PD)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.