Zwei BND-Spione, gekleidet in Anzüge (Symbolbild)
Zwei BND-Spione, gekleidet in Anzüge (Symbolbild)
Bildquelle: photography33, Lizenz

Spione gesucht: Der BND und sein Problem mit der Generation Z

Der deutsche Auslandsnachrichtendienst (BND) tut sich zunehmend schwer damit, den Anforderungen der Generation Z gerecht zu werden.

Der deutsche Geheimdienst BND hat Schwierigkeiten, genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden, da die heutige Generation von Arbeitssuchenden nicht bereit ist, auf Homeoffice und private Handynutzung zu verzichten. Mit Generation Z sind übrigens die Menschen gemeint, die in etwa zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren sind.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Herausforderungen, vor denen der BND steht, und beleuchten mögliche Lösungsansätze.

Der BND und seine Voraussetzungen – nicht kompatibel mit der Generation Z

Laut der offiziellen Website des BND sind derzeit ca. 6.500 Personen in der Organisation beschäftigt. Allerdings gibt es Probleme bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter. BND-Chef Bruno Kahl betont, dass der Auslandsnachrichtendienst aus Sicherheitsgründen bestimmte Arbeitsbedingungen einfach nicht bieten könne.

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Insbesondere Home-Office sei beim BND kaum umsetzbar, da es mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden sei. Zudem dürfen die Mitarbeiter ihre privaten Handys nicht mit zur Arbeit bringen, was für viele junge Arbeitssuchende der Generation Z eine unüberwindbare Hürde darstellt.

Die schwierige Personalrekrutierung im BND hat mehrere Ursachen. Zum einen gehen die geburtenstarken Jahrgänge, auch Baby-Boomer genannt in den Ruhestand, was zu einem Fachkräftemangel führt. Zum anderen haben sich die Erwartungen und Bedürfnisse potenzieller Bewerberinnen und Bewerber im Zuge des digitalen Wandels stark verändert.

Homeoffice hat in vielen Branchen an Bedeutung gewonnen und wird von den Beschäftigten als attraktive Arbeitsform wahrgenommen. Für viele junge Menschen ist die Möglichkeit, flexibel von zu Hause aus zu arbeiten, ein entscheidender Faktor bei der Jobwahl. In ähnlicher Weise stellt das private Mobiltelefon für sie ein unverzichtbares Kommunikationsmittel dar, auf das sie nicht bereit sind zu verzichten.

Anpassungsbedarf beim Spionageapparat

Um den Spionageapparat weiterhin effektiv betreiben zu können, muss der BND schnell geeignete Lösungen finden, um den Bedenken potenzieller Bewerber zu begegnen.

Eine Möglichkeit besteht darin, verstärkt auf alternative Arbeitsmodelle zu setzen. So könnten Teilzeitregelungen oder flexible Arbeitszeiten angeboten werden, um den Flexibilitätsanforderungen gerecht zu werden.

Darüber hinaus sollte der BND innovative Technologien und Sicherheitsmaßnahmen einführen, die Heimarbeit ermöglichen, ohne die Sicherheit zu gefährden. Dies erfordert Investitionen in die IT-Infrastruktur und die Schulung der Mitarbeiter.

Ein weiterer Lösungsansatz besteht darin, die Regelungen zum Verbot privater Mobiltelefone am Arbeitsplatz zu überdenken. Hier könnten Kompromisse gefunden werden, z.B. durch die Einführung von Diensthandys oder speziell gesicherten Kommunikationskanälen.

Indem der BND auf die Bedürfnisse junger Arbeitssuchender eingeht und ihnen entsprechende Möglichkeiten bietet, könnte er als Arbeitgeber attraktiver erscheinen und seine Chancen auf eine erfolgreiche Personalrekrutierung erhöhen. Ausgebildete Fachleute vermissen bei allen Behörden grundsätzlich eine angemessene Bezahlung, die sie in privaten Unternehmen erhalten, wie wir aus gut informierten Kreisen vernommen haben.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.