In Den Haag wartet ein Angeklagter auf sein baldiges Urteil. Er hatte im Darknet einen Auftragsmord bestellt und wurde mehrfach abgezockt.
Laut Auskunft der Staatsanwaltschaft von Den Haag wartet nun ein Niederländer auf sein baldiges Urteil. Er hatte im Darknet mehrfach versucht, einen Auftragsmord durchführen zu lassen. Doch zum Glück seiner Ex-Frau und Kinder betrog man ihn lediglich um sein Geld. Abzocker der gleichen Gruppierung sollen mit dem gleichen Trick gleich doppelt abkassiert haben.
Ein Auftragsmord mit Hindernissen
Chats mit dem Betrüger der zweiten Website führten letztlich zur Verhaftung des Verdächtigen. Die Strafverfolgungsbehörden in Großbritannien wurden durch eine bisher unbekannte Methode auf die Identität des niederländischen Angeklagten aufmerksam. In der Vergangenheit kam es schon häufiger vor, dass jemand gezielt Auftragsmord Portale im Darknet gehackt hat, um die Beteiligten den Strafverfolgungsbehörden zu melden. Die Kollegen von darknetdaily.com nehmen an, dass es hierbei nicht viel anders war.
Die britischen Behörden gaben die Informationen über den Verdächtigen an die Strafverfolgungsbehörden in den Niederlanden weiter. Die niederländische Polizei hat den Mann daraufhin verhaftet und seine Ex-Frau und Kinder in Schutzhaft genommen. Nach der Verhaftung erfuhr die Polizei, dass er monatelang versucht hatte, über das Darknet einen Auftragskiller anzuheuern. Wie sich herausstellte, sogar mehrfach, weil der erste Auftragsmörder einfach mit seiner Anzahlung verschwand, statt seinen Auftrag auszuführen.
Der Angeklagte gab dann bei anschließenden Vernehmungen zu, dass er versucht hatte, seine Ex-Frau töten zu lassen. Er behauptete, ihre stressige Scheidung habe ihn zu diesem Entschluss getrieben.
Staatsanwaltschaft fordert zehn Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft von Den Hag verlangt, dass der Angeklagte für den zweifachen versuchten Auftragsmord mit einer Freiheitsstrafe von mindestens zehn Jahren bestraft werden soll. Der Tatverdächtige habe sehr kalt, sachlich und ausdauernd an der Ausführung seines Plans gearbeitet. Von einem emotionalen Ausbruch oder einer vorübergehenden Laune, so der Staatsanwalt, könne keine Rede sein. Selbst nachdem er das erste Mal betrogen worden war, gab er seinen Plan nicht auf, sondern beauftragte den Hitman aufs Neue. Was er nicht wusste, dass der zweite Auftragsmörder der gleichen Gruppe von Abzockern im Darknet angehört.
Der Ex-Mann hat einen Vorschuss gezahlt und dem Killer sogar einen Bonus versprochen, wenn es „schnell gehen“ würde. Für die gemeinsamen Kinder muss es eine schreckliche Erfahrung sein, dass ihr Vater zu so etwas bereit war. Das zuständige Amtsgericht entscheidet in zwei Wochen über das Strafmaß.
Tarnkappe.info