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Bildquelle: piqsels

Zugang zu crime.to soll einen Monat lang blockiert werden

Mehrere User von crimemarket.to (cm) organisieren sich, um den Besuch von crime.to (Crimenetwork, CNW) für 30 Tage mittels DDoS zu blockieren.

Crimemarket versus crime.to: Die Anhänger eines Fraud-Forums wollen für einen Monat viel Geld ausgeben, um den Betreibern eines anderen Fraud-Forums das Leben schwer zu machen. Die bereits laufenden DDoS-Angriffe sollen sich auf das CNW geschäftsschädigend auswirken. Sollte man dort keine entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten, könnte das gelingen.

Booter/Webstresser im Kampf gegen crime.to eingesetzt

Die DDoS-Angriffe betreffen crime.to und ein paar Subdomains, also deren Zugangspunkte im Clearnet. Über das Tor-Netzwerk fährt man derzeit noch keine Angriffe. Allerdings ist das CNW aufgrund der Attacken derzeit nicht über das Clearnet (www) erreichbar.

Beim Zugang über cnw4acab23przeum6ios6pw63ivxx brvpclz5yssflkos6ano6oq4fqd.onion tauchen aufgrund des Einsatzes der Webstresser ständig Captcha-Abfragen auf. Den Besuch der Seite mittels Tor-Browser können die Verursacher im Moment zumindest erschweren.

Die Täter haben sich nach eigenen Angaben über den Cloud-Messenger Telegram verabredet. Sie gehören nicht der Leitung des Crimemarket (cm) an. Sie sind dort lediglich aktive Nutzer. Wahrscheinlich, um darüber ihre illegalen Waren bzw. Dienstleistungen anzubieten. Nach der Motivation gefragt, schreibt uns einer der Initiatoren, dass aus den Reihen des CNW in den letzten Monaten häufiger Angriffe auf den Crimemarket erfolgt seien. Man wolle sich mit der Aktion letztlich nur zur Wehr setzen.

Die DDoS-Attacken habe man nach eigenem Bekunden für die Dauer von einem Monat geplant. Das Ganze dürfe sie ruhig etwas kosten. An Finanzmitteln für die Durchführung würde es den Verantwortlichen „nicht mangeln„, schrieb man uns.

 

crime.to, cnw, crimenetwork

Fuckings auf digitalem Wege verschickt

Die Personen waren früher selbst Nutzer von Crime.to. Ihnen sei es häufiger passiert, dass Anbieter dort mit dem Schutz der CNW-Administration ohne jede Begründung Gelder einbehalten hätten. Das Treuhand-Verfahren (TH) koste beim CNW sogar fünf Prozent des Handelsvolumens. Doch vor Betrug habe das TH-Verfahren sie letztlich auch nicht bewahrt. Die Shoutbox des CNW sei zudem voller Werbung für eine Handvoll ausgewählter Nutzer, die dort über bestimmte Privilegien verfügen. Die Angaben können wir nicht in Hinblick auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen.

Insbesondere haben es die Akteure auf den CNW-User Pwned abgesehen. Ihre bezahlten DDoS-Attacken sollen folglich eine besondere Form des digitalen Grußes darstellen.
auktionshilfe.info

Als nächstes habe man es auf das Forum auktionshilfe.info abgesehen. Das Forum sei ein „Witzverein„. Die Betreiber würden sich über Anfängerfehler unerfahrener Nutzer von eBay Kleinanzeigen lustig machen. Dabei wurde von ihnen selbst jeder mindestens einmal zu einem Betrugsopfer. Unter diesen Umständen mit dem Finger auf die „Dummheiten“ Dritter zu zeigen, zeuge von einer großen Portion „Selbstironie“.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.