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Wikipedia: Neuer Entwurf-Modus soll Produktivität der Community steigern

Die neue Draft-Funktion der englischsprachigen Wikipedia soll alle Autoren dazu ermuntern, sich aktiver bei der Online-Enzyklopädie zu beteiligen.

Die englischsprachige Wikipedia beginnt mit einer neuen Funktion, die alle Autoren dazu ermuntern soll, sich aktiver bei der Online-Enzyklopädie zu beteiligen. Sie können ihre Artikel jetzt bis zur Fertigstellung als Entwurf speichern, womit sie vorübergehend für Suchmaschinen und die Öffentlichkeit unsichtbar bleiben.

Wikipedia beklagt rückläufige Aktivität seiner Nutzer

Die englischsprachige Wikipedia führt jetzt einen Entwurf-Modus für Beiträge ein. Mit der bisher sehr einfach gehaltenen Funktion können anonyme Besucher und angemeldete Nutzer gemeinsam an neuen Artikeln arbeiten. Die Entwürfe können bis zum Abschluss lediglich mittels einer erweiterten Suche gefunden werden. Ansonsten bleiben sie bis zur Veröffentlichung unsichtbar.

Wikipedia-Logo

Das Mitmach-Portal leidet seit Jahren an mangelnder Produktivität, das hat gute Gründe. Die englischsprachige Wikipedia hat in den vergangenen sechs Jahren laut einer Untersuchung vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) rund ein Drittel seiner regelmäßig aktiven Autoren und Bearbeiter von Artikeln verloren. Dazu kommt, dass rund 80 Prozent aller neuen Artikel vor einer Veröffentlichung von ihren Autoren gelöscht werden. In Deutschland dürfte die Absprungrate eingefleischter Autoren noch darüber liegen. Die Community ist hierzulande noch sehr viel spezieller, die Relevanz-Debatten werden noch energischer als anderswo geführt.

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Gegenseitige konstruktive Kritik und die gemeinsame Arbeit an Entwürfen soll einen Anstieg neuer Inhalte bewirken. Auch möchte die Wikimedia Foundation damit verhindern, dass Community-Mitglieder weiterhin Unterseiten ihres Profile als Testfeld für neue Artikel in Anspruch nehmen. In den nächsten Monaten will man die neue Entwurf-Funktion deutlich verbessern. Mit einer Umsetzung für unsere Wikipedia darf man schon bald rechnen.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.