Ukraine, Razzia
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Streaming: Razzien und mehrere Festnahmen in der Ukraine

Im Kampf gegen illegale Streaming-Websites wurden in der Ukraine in einer koordinierten Aktion diverse Durchsuchungen durchgeführt.

Im Kampf gegen illegale Streaming-Websites wurden in der Ukraine in einer koordinierten Aktion diverse Durchsuchungen und Beschlagnahmungen durchgeführt. Einer der festgenommenen Tatverdächtigen ist überraschenderweise ein Mitarbeiter des ukrainischen Finanzministeriums.

Polizei schaltete vier illegale IPTV-Anbieter ab

Anfang April diesen Jahres kündigte die dortige Regierung in einem großen Fernsehsender die „Operation Pirates“ an. Wie Torrentfreak am heutigen Mittwoch berichtet, wurden diese Woche tatsächlich vier illegale Streaming-Plattformen abgeschaltet. Eine der Seiten war Kinogo.co.ua, die bis zur Abschaltung täglich rund 500.000 Seitenzugriffe verzeichnet hat. Die meisten Besucher kamen aus der Ukraine oder von der Schwester-Seite UAFilm.top. Daneben schaltete die Polizei noch zwei weitere kleine Portale ab.

Einer der Verdächtigen, der festgenommen und dessen Equipment beschlagnahmt wurde, arbeitet beim Finanzministerium. Das Ministerium kümmert sich um die Bekämpfung von Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Zollbetrug. Nach Behördenangaben sollen die Betreiber monatlich mehrere tausend Dollar umgesetzt haben. Wie die Sondereinheit auf ihrer Webseite informiert, drohen den Festgenommenen im Extremfall Geldstrafen in unbekannter Höhe. Oder aber ein Freiheitsentzug von bis zu sechs Jahren.

Polizisten bei der Durchsuchung. Foto: Cyberpolice der Ukraine.

Ukraine bleibt auf der Liste der zu überwachenden Staaten

Im Laufe des Jahres wurden in früheren Operationen von ukrainischen Behörden insgesamt mehr als 60 illegale Portale geschlossen, die im Streaming-Bereich tätig waren. Das US-amerikanische Handelsministerium hat die Ukraine in ihrem „301 Special Report“ aufgrund der vielfältigen illegalen Aktivitäten dennoch auf ihrer „Priority Watch List“ belassen. Doch das heißt im Grunde wenig. Das Handelsministerium beäugt ja sogar die Schweiz, wenn auch mit etwas geringerer Priorität. Man tue dort nicht genug zum Schutz des geistigen Eigentums, heißt es im Report. Unser Nachbarland wurde erneut als regelrechte „Pirateninsel“ bezeichnet und damit verunglimpft.

Beitragsbild Simon Zhu, thx! (unsplash license)

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.