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Bildquelle: lotek64

Lotek64: kostenloses Retro-Magazin dreht die letzte Runde

Gestern erschien die 64. und wahrscheinlich letzte Ausgabe des kostenlosen PDF-Magazins Lotek64. Alles dreht sich erneut um Retro-Computing.

Im Juni 2002 brachte der österreichische Retro-Fan Georg Fuchs die erste Ausgabe von Lotek64 heraus. Lange Zeit fungierte das Magazin sowohl in der gedruckten Version als auch als PDF-Ausgabe. Doch Abos für die gedruckte Version gibt es leider schon länger nicht mehr. Der Aufwand war für eine Person schlichtweg zu groß. Bei verschiedenen Online-Shops kann man jeweils mehrere Ausgaben als Buch in gedruckter Form kaufen. So auch die letzten drei Editionen* als Book on Demand.

2002 bis 2023: 64 Ausgaben in 21 Jahren

Es kam in der Redaktion immer mal wieder der Wunsch von einzelnen Mitgliedern auf, die sich für eine kommerzielle Zeitschrift ausgesprochen haben. Ehrlich gesagt, die Lotek64 ist den ganzen deutschsprachigen kostenpflichtigen Retro-Magazinen inhaltlich weit voraus. Nur hat sich halt niemand gefunden, der das Projekt dann eigenverantwortlich übernehmen wollte. Input zu bekommen, wäre bei acht Redaktionsmitgliedern kein Problem gewesen. Doch irgendjemand hätte das Layout, die Verwaltung und die ganze Verantwortung übernehmen müssen. Dafür fand sich niemand.

Die Lotek64 wäre ein gutes kommerzielles Produkt geworden

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Der Vertrieb als Abo kostete Georg viel Zeit. Umso erfolgreicher das Projekt wurde und umso populärer, desto mehr Abonnenten mussten jeweils bedient werden. Im Endergebnis hat man sich bei einem kostenlosen Magazin auf Dauer selbst ein Grab gebuddelt. Das hätte man nur umgehen können, indem man tatsächlich angefangen hätte, das Magazin zum Verkauf anzubieten, doch das möchte Georg bis heute selbst nicht tun. Und so wird dies wahrscheinlich bis auf weiteres, wenn nicht für immer, die letzte Ausgabe sein, obwohl es eine recht große und aktive Redaktion gibt. Auch am Bekanntheitsgrad in Retro-Kreisen mangelt es nicht…

Inhaltlich gibt es auch diesmal in der neuen Ausgabe der Lotek64 wieder viel zu entdecken. So eine Buchrezension von „Commodore – the inside story„*, wo in 30 Kapiteln diverse Insider des früheren Unternehmens zu Wort kommen. Mit einem Commodore Computer geht es auch weiter. Der ehemalige Amiga-Grafiker Peter Baustaedter ist heute erfolgreich in Hollywood aktiv. Er bestimmte das Aussehen von Filmen wie Jumper, Avatar, Das fünfte Element und viele andere mehr. In seiner Jugend war er als J.O.E. in der Cracker- und Demogruppe TRSI aktiv. Wer das umfangreiche Interview lieber online lesen möchte, wir haben es damals in zwei Teile unterteilt.

Von krachender Action bis Insiderstorys von Commodore ist alles dabei…

j.o.e.

Spannend sind in der neuen Ausgabe der Lotek64 auch die Hintergründe zum legendären Action-Kracher International Karate. IK hat man mittlerweile für die unterschiedlichsten klassischen Computer und Spielkonsolen umgesetzt. Liest man den Hintergrund der Firma, wird schnell klar, dass in Wahrheit bei der Entwicklung nicht immer alles so perfekt lief, wie man es vielleicht glauben mag. Eher das Gegenteil war der Fall. Doch neben der tollen Action bleibt die Musik von Rob Hubbard wohl unvergessen.

Doch in der aktuellen Ausgabe der Lotek64 gibt es noch sehr viel mehr zu sehen. Hier kannst Du sie kostenlos herunterladen, auf dem Monitor lesen oder ausdrucken, fertig! Das gedruckte Buch der letzten drei Ausgaben kann man hier käuflich erwerben*.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.