Grafikkarte
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Bildquelle: Joseph Greve

Preise sinken – Grafikkarten bald wieder bezahlbar?

Nachdem die Preise einiger Grafikkarten bei teilweise dem dreifachen der UVP gelegen hatten, scheinen sich die Preise etwas zu bessern.

Nachdem die Preise einiger Grafikkarten Mitte Mai bei teilweise dem Dreifachen der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers (UVP) angekommen und kaum verfügbar waren, scheinen sich mittlerweile die Preise und die Verfügbarkeit zumindest etwas zu bessern.

Im verlinkten Artikel von ComputerBase ist eine schöne Übersicht der Preise, Preisentwicklung und Verfügbarkeit der Grafikkarten von Nvidia und AMD zu finden.

Grafikkarten: AMD RX Modelle

RX 6700 XT RX 6800 RX 6800 XT RX 6900 XT
UVP 479,00 € 579,00 € 649,00 € 999,00 €
Preis 17. Mai* 929,00 € 1.499,00 € 1.499,00 € 1.699,00 €
Verhältnis UVP 193,95 % 258,89 % 230,97 % 170,07 %
Mindestpreis 17. Juni* 799,00 € 1.049,00 € 1.249,00 € 1.589,00 €
Verhältnis UVP 166,81 % 181,17 % 192,45 % 159,06 %
Verfügbarkeit 17. Mai* 9 3 3 9
Verfügbarkeit 17. Juni* 20 6 8 13
Verhältnis 222,22 % 200,00 % 266,67 % 144,44 %

* Quelle ComputerBase

Grafikkarten: Nvidia RTX Modelle

RTX 3060 RTX 3060 Ti RTX 3070 RTX 3080 RTX 3090
UVP 329,00 € 419,00 € 519,00 € 719,00 € 1.549,00 €
Preis 17. Mai* 949,00 € 1.499,00 € 2.299,00 €
Verhältnis UVP 288,45 % 319,75 %
Mindestpreis 17. Juni* 639,00 € 999,00 € 999,00 € 1.499,00 € 2.199,00 €
Verhältnis UVP 194,22 % 238,42 % 192,49 % 208,48 % 141,96 %
Verfügbarkeit 17. Mai* 5 0 4 3 0
Verfügbarkeit 17. Juni* 24 2 26 24 18
Verhältnis 480,00 % 650,00 % 800,00 %

* Quelle ComputerBase

Grafikkarten etwas günstiger: Ursache unklar

Trotz der gesunken Preise liegen diese weiterhin weit über der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP). Über die Ursache der gesunkenen Preise und der gesteigerten Verfügbarkeit lässt sich nur spekulieren. Mögliche Gründe sind zum Beispiel eine Miningbremse bei den neuen Modellen der Nvidia RTX Grafikkarten. Diese neuen Modelle sind mit dem Zusatz Lite Hash Rate (LTR) gekennzeichnet.

Ansonsten kann die geplante Regulierung bzw. das geplante Verbot des Minings in China ein weitere Ursache sein. Besonders in China wird häufig günstiger Kohlestrom zum Betrieb der Miningfarmen verwendet. Daneben steht bei der Kryptowährung Ethereum ein Wechsel vom energieintensiven Proof of Work zum sparsamen Proof of Stake an. Zusätzlich sind auch die Preise des Bitcoins und vieler anderen Kryptocoins seit Mai stark eingebrochen.

Risiko GDDR6

Der von fast allen Grafikkarten verwendete Videospeicher GDDR6 ist aktuell kaum verfügbar und somit teuer. Zusätzlich setzten die neuen Konsolen von Microsoft und Sony auch auf GDDR6. Dies könnte wiederum die Verfügbarkeit wieder verschlechtern und die Preise nach oben treiben. Einzig und allein die Nvidia RTX 3070 Ti nutzt den besser verfügbaren GDDR6X. Dieser kommt aber mit einem höheren Stromverbrauch daher.

Hardwarepreise seit Jahren auf hohem Niveau und steigend

Auch ich musste vor knapp vier Jahren schon über 500€ für eine EVGA GTX 1080 SC ausgeben. Eine zeitgleich erworbene GTX 1060 lag bei ca. 350€. Schon damals kamen mir die Preise schon sehr hoch vor. Aber dass diese Grafikkarten nach fast vier Jahren gebraucht für den gleichen Preis verkaufen könnte, hätte ich niemals gedacht. Darum sind schon zwei Freunde, denen ich Anfang des Jahres einen PC zusammengestellt hatte, dabei, zu verzweifeln. Die meiste andere PC-Hardware war zu moderaten Preisen beschaffbar, aber die Grafikkarten waren bzw. sind entweder nicht verfügbar oder viel zu teuer.

Auch ich selber hätte gerne einen neuen Grafikbeschleuniger. Aber bei den aktuellen Preise heißt es: Entweder man wartet, oder man hat keine Wahl und muss bei den hohen Preisen trotzdem zuschlagen.

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Über

honeybee schreibt seit Ende 2020 für die Tarnkappe. Der Einstieg war ein Reverse Engineering Artikel über die Toniebox. Die Biene liebt es, Technik aller Art in ihre Bestandteile zu zerlegen. Schraubendreher und Lötkolben liegen immer in Reichweite. Themen wie Softwareentwicklung, Reverse Engineering, IT-Security und Hacking sind heiß geliebt.