WIPO, Pirat
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WIPO will die Online-Piraten aussperren: Online-Werbung

Mithilfe der “BRIP Database” sollen Vermarkter gute von bösen Webseiten unterscheiden. Die WIPO will damit den Piraten den Geldhahn zudrehen.

Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) hat im Juni ein Dokument veröffentlicht, in dem sie ein neues Projekt zur Bekämpfung von Copyright-Verbrechen beschreibt. Dies soll mit Hilfe der “BRIP Database” geschehen, Akronym für “Building Respect for Intellectual Property”. Die Datenbank beinhaltet eine Sperrliste, um Piraterie-Seiten für Online-Werbung auszuschließen.

Die WIPO hat man vor über 50 Jahren gegründet. Sie ist ein Teil der Vereinten Nationen. Ihr Ziel ist es, Rechte an immateriellen Gütern weltweit zu fördern.

Mit Hilfe der neuen Datenbank will man den Geldfluss an die Betreiber der Piraterie-Seiten stoppen. Sie soll der Werbebranche zudem die Möglichkeit geben, ihre Produkte von Piraterie-Seiten zu verbannen, damit diese nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden.

Jeder Mitgliedstaat kann zur Entwicklung beitragen

Während der Testphase war die italienische Behörde AGCOM und die koreanische Urheberschutz-Behörde KCOPA an der Entwicklung beteiligt. Andere Länder haben nun auch die Möglichkeit, ihre eigenen Organisationen damit zu beauftragen, Piraterie-Seiten vorzuschlagen, damit diese in der Datenbank aufgenommen werden. Dadurch können Behörden von ihrer Arbeit gegenseitig profitieren und Sprachbarrieren überwinden, heißt es in dem PDF-Dokument.

Grafik: Ablauf der Einreichung neuer URLs von rechtsverletzenden Webseiten. Quelle: WIPO.

Mitgliedsstaaten können die Datenbank künftig mit Werbeagenturen teilen, sodass die legalen Vertreter keine Werbung mehr auf den Seiten schalten und der Internet-Piraterie damit den “Geldhahn zudrehen”.

WIPO hält Liste geheim

wipo

Ein Nachteil des Projektes ist, dass die Öffentlichkeit keinen Zugriff auf diese Datenbank hat. Die Organisation räumt im eigenen Dokument auch ein, dass nicht alle beinhalteten Seiten klar gegen Urhebergesetze verstoßen. Dies ist auch nicht der erste Versuch der WIPO, Piraterie mit dem “follow-the-money”-Ansatz zu bekämpfen. In Großbritannien schalten hunderte Werbeagenturen bereits seit 2014 keine Werbungen mehr auf Piraterie-Seiten und in mehreren anderen Staaten gibt es ähnliche Ansätze. Webwarez-Foren und -Portale und illegale Streaming-Seiten mit entsprechenden Einkünften gibt es dennoch wie Sand am Meer.

Beitragsbild erwin66as, thx! (Pixabay Lizenz)

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