Das Chrome Plug-in OccupyTheBookstore funktioniert bei 2.000 verschiedenen Online-Händlern für Hochschulliteratur, um den Studenten den günstigen Preis anzuzeigen. Der US-Verlag Follett schickte den Machern kürzlich eine Unterlassungsaufforderung zu, weil sie um ihre Umsätze fürchten. Das half zumindest, um das Projekt bekannt zu machen.
Keine Lust mehr auf überteuerte Bücher
Die beiden Studenten Peter Frank und Ben Halpern von Texts.com waren die hohen Preise für Studienbücher satt. Sie entwickelten eine Browser-Erweiterung für Google Chrome, die direkten Einfluss auf die Suche bei 2.000 verschiedenen Webseiten nimmt. Sobald man nach erfolgter Installation nach einem Buch sucht, zeigt einem das Plug-in eine günstigere Alternative an. Den Studenten werden neben preisgünstigen Anbietern von Neuware auch gebrauchte Bücher angeboten. Die Follett Corporation, die selbst mit der Herstellung und dem Handel von Büchern für Schüler und Studenten betraut ist, ist deswegen not amused. Sie haben den Betreibern von OccupyTheBookstore eine Unterlassungserklärung geschickt. Entweder man stelle das Plug-in ein oder ihre Rechtsabteilung müsse aktiv werden.
Verstößt die Software gegen die AGBs?
Auch glauben die Betreiber von Texts.com, dass sie damit gegen keine AGBs der Online-Shops verstoßen. Den Nutzern wird der Preisvergleich direkt im Browser angezeigt, die angezeigten Inhalte der Webseiten bleiben unverändert. Mittlerweile hat sich auch die Bürgerrechtsorgaisation Electronic Frontier Foundation (EFF) in dem Fall eingeschaltet. Die EFF verfügt über jede Menge Erfahrung im Umgang mit gerichtlicher und außergerichtlicher Schikane von großen Konzernen. Bislang ist es bei der Ankündigung von juristischen Konsequenzen geblieben, Follett hat noch keine Klage eingelegt.
OccupyTheBookstore: 15.000 Downloads in wenigen Stunden
Sehr schade: Später hat man das Plug-in wieder vom App Store genommen. Möglicherweise wechseln in Folge mehr Studenten zu einem der illegalen Angebote im Netz, wer weiß. Ob das mal im Sinne der Verlage war? Weil gegen die Lib Gen oder Sci-Hub ist noch kein Kraut gewachsen.
Tarnkappe.info