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Das OnePlus One und die Zukunft von Amazon – ein Kommentar

Der Vertrieb des OnePlus One ist das Konzept der Zukunft. Nur ein künstlich aufgeblasener Hype, oder steckt wirklich mehr dahinter?

Amazon hat den Handel in den Innenstädten überflüssig gemacht. Wer sich heute in den großen Kaufhäusern umschaut, wird von der Werbung bis zum Publikum nicht übersehen können, dass dort das Publikum Ü60 vorherrscht. In der Werbung ist der Opa – wahlweise die Oma – umschwärmter Mittelpunkt der Großkonsumfamilie.  Es geht um das One Plus One.

Der Hype um das OnePlus One

Es geht um das OnePlus One. Die Speisesäle der Altersresidenzen sind die Laufstege der Zielgruppe. Den Kaufhäusern sterben im Wortsinn die Kunden weg.

Aber es reicht auf Dauer nicht, die Konkurrenz in die Vergangenheit zu schicken. Wie leicht kann aus der Vergangenheit eine Vorvergangenheit werden, weil man selbst den Anschluss an die Gegenwart verliert!?

Wir sollten uns einmal die Hype um das OnePlus anschauen und uns fragen, was neu an diesem Konzept ist und warum es Amazon überflüssig machen kann.

Zur Klärung: Ich will hier nicht den Vortester für euch machen. Mich interessiert nicht, wie gut dieses Handy technisch ist. Mich interessiert allein, wie es verkauft wird.

Ein Handy on demand

Zuallererst wird dieses Smartphone in China produziert und für relativ kleines Geld (ab € 269) von dort direkt zum Kunden verschickt. Es gibt keine Zwischenhändler, keine Shops – nicht mal Amazon bekommt eines dieser Smartphones in die Hände. Es gibt nur noch den globalen Direktversand, keine nationalen Vertriebswege mehr. Der Hersteller teilt den Gewinn mit sich allein.

Amazon produziet nur, was die Kunden ordern. Wenn kein Handy geordert wird, entstehen nur die Entwicklungskosten. Samsung, Apple, HTC dagegen produzieren mehrere Smartphonemodelle von Messe zu Messe. Manche verkaufen sich gut, manche bleiben liegen. In jedem Fall entstehen hier teils riesige Verluste, die den Gewinn belasten. Nur ein Beispiel: Das Amazon Fire Phone muss komplett abgeschrieben werden – für einen dreistelligen Milionenbetrag!

Natürlich hat es eine Menge Unruhe beim OnePlus One gegeben. Zuerst wurde das OnePlus One nur über Invite verkauft (vor allem über Facebook), dann gab es Verkaufszeitfenster (eins davon heute zwischen 17:00 und 18:00). Beim Zeitfenster im Oktober sind die Server zumsammengebrochen. Doch darum geht es nicht: Das sind Kinderkrankheiten! Denn im Prinzip ist es möglich, eine Produktion auf die globale Nachfrage – und sei sie noch so stürmisch – abzustimmen. Auf diese abenteuerliche Weise (im positiven Sinne) wird sich das Gerät bis Weihnachten wohl eine Million Mal verkauft haben!oneplus one

Smartphone nutzt Android Cyanogen

Ihr werdet einwenden, dass immerhin die Entwicklungskosten beim OnePlus One erheblich sein dürften. Das ist aber nur teilweise richtig, denn OnePlus nutzt ein offenes Android: Cyanogen. Android ist nämlich Open Source. Es gehört nicht Google und kann von jedem weiterentwickelt werden. Immerhin 11 Mio. Nutzer haben bereits Cyanogen aufgespielt. Bei der Entwicklung des OnePlus haben die Cyanogen-Entwickler geholfen. Aber auch das ist nicht wichtig: Das OnePlus nutzt Open Source Software und spart dadurch eine Menge Entwicklungskosten.

Never settle…

Noch eine Besonderheit gibt es: Es entstanden keinerlei (!!) Kosten für Werbung. (Daher ist es auch nicht so unendlich beliebt bei den Zeitschriften, versteht sich.) Alles zusammen gingen nur € 300,00 an Facebook. Der Rest ist kostenlose Netzpropaganda. Es ist daher logisch, dass die Werbung das Gerät selbst und der Preis sind. Da aber dem OnePlus One ein OnePlus Two folgen wird, entsteht hier ein globaler Markenname ohne irgendwelche Werbekosten!

Meine Güte, bei all der Begeisterung hab ich fast unser Thema vergessen: die gute alte Tante Amazon … ;)

Tarnkappe.info