streaming, gefängnis, infusum.tv
streaming, gefängnis, infusum.tv

infusum.tv: Fünf Jahre Gefängnis für Betreiber des Streaming-Dienstes

Der Betreiber des großen Piraten-Streaming-Dienstes infusum.tv, der auch Boxen verkaufte, wurde für fünf Jahre und drei Monate verurteilt.

Der Betreiber des großen Piraten-Streaming-Dienstes infusum.tv wurde für fünf Jahre und drei Monate inhaftiert. Er hat gleichzeitig 8.000 Streaming-Geräte verkauft, die mittels Add-Ons illegalen Zugang zum Fußball der Premier League gewährten. Mit ihrem Geschäft erzielte das britische Ehepaar im Zeitraum zwischen März 2013 und Juli 2015 einen Gewinn von 750.000 Pfund, berichtet fact-uk.org.uk.

Betreiber von infusum.tv verurteilt

In der gestern verhandelten Strafsache im Crown Court bekannte sich John Haggerty, der Eigentümer von Evolution Trading, schuldig. Das Gericht bestätigte in dem Fall, dass nicht nur das Betreiben des Streaming-Dienstes illes ist. Sondern auch der Vertrieb und die Verwendung von Streaming-Geräten. Der Richter betonte in dem Fall, dass auch den zahlreichen Kunden Haggertys strafrechtliche Konsequenzen drohen könnten.

Die Ehefrau des Beschuldigten wurde in diesem Fall ebenfalls wegen Betrugsdelikten zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Die kriminellen Aktivitäten von Haggerty gingen über den Verkauf illegaler Inhalte hinaus. Er hatte mehrere Pässe unter verschiedenen Namen. Zudem gründete er in Nevis eine Offshore-Scheinfirma, um den wahren Zweck seines Geschäfts zu verbergen. In Absprache mit seiner Ehefrau lieferte er dem Immigrations-Service falsche Dokumente. Damit unterstütze er einen ägyptischen Staatsbürger, der den illegalen Streaming-Dienst infusum.tv für das Unternehmen aufrecht hielt. Während der Untersuchung stellte sich zudem heraus, dass der Beschuldigte aktenkundig war. Er saß aufgrund einer vorhergehenden Verurteilung wegen Betrugs bereits zwischen 2009 und 2012 im Gefängnis.

Urteil soll Nutzer sensibilisieren

Kevin Plumb, Premier League Director of Legal Services, kommentiert das Urteil. „Dieser Fall zeigt, wie ernst die Gerichte mit Kriminellen umgehen, die an der Lieferung illegaler Streaming-Geräte und -Dienste beteiligt sind, die illegalen Zugang zum Fußball der Premier League und anderen populären Inhalten bieten. Die Tatsache, dass ein großer Lieferant so viel kriminelles Verhalten an den Tag gelegt hat. Von der Verwendung mehrerer Pässe unter verschiedenen Namen bis hin zur Lüge bei der Einwanderungsbehörde. Dies sollte eine Warnung für Behörden und Verbraucher sein. Es dient auch dazu, die Menschen darin zu sensibilisieren, dass sie große Risiken eingehen. Sie riskieren sich, indem sie Bankdaten und persönliche Daten an Schurkenbetreiber wie Evolution und infusum.tv weitergeben.

Die Premier League ist derzeit an einem der größten und erfolgreichsten Anti-Piraterie-Programme der Welt beteiligt und ihre eigenen Untersuchungen sowie die Northumberland Trading Standards und FACT haben dazu beigetragen, diese Kriminellen vor Gericht zu bringen. Die Fähigkeit der Premier League-Klubs, talentierte Spieler zu fördern und zu akquirieren, Stadien zu bauen sowie Gemeinden und Schulen zu unterstützen, basiert auf der Fähigkeit, kommerzielle Rechte zu vermarkten, zu verkaufen und zu schützen. Dies macht den Schutz unseres Urheberrechts für die Zukunft des englischen Fußballs aus und darüber hinaus ist wichtig, dass die Gerichte dies mit Urteilen wie diesem weiterhin anerkennen.“

Bust von infusum.tv Schritt in die richtige Richtung…

Kieron Sharp, CEO von FACT, kommentiert den Fall. „Diese Verurteilung ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um das Thema illegales Streaming anzugehen. Wir werden weiterhin mit der Premier League, der Industrie und den Strafverfolgungsbehörden in ganz Großbritannien zusammenarbeiten, um den Verkauf illegaler Streaming-Geräte zu unterbinden, da sie eine echte Bedrohung für die Kreativwirtschaft, die britische Wirtschaft und die Lebensgrundlagen der 1,9 Millionen Menschen, die hinter den Kulissen unseres Lieblingssports, Fernsehens und Films arbeiten, darstellen.

Die Öffentlichkeit sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Verkauf von Geräten oder Abonnements, die den Zugriff auf Premium-Inhalte ermöglichen, illegal ist. Wenn man eine dieser Methoden benutzt, um Premium-TV, Sport und Filme zu streamen, für die man ein offizielles Abonnement haben sollte, bricht man auch das Gesetz.“

Bildquelle: vero_vig_050, thx! (CC0 1.0 Public Domain)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.