Nutzer des Browsers Google Chrome werden seit heute Mittag auch in Deutschland daran gehindert, diverse Filesharing-Portale wie KickassTorrents zu besuchen.
Nutzer des Browsers Google Chrome werden seit heute auch in Deutschland daran gehindert, diverse Filesharing-Portale wie KickassTorrents zu besuchen. Über die Blockade der P2P-Indexseiten haben die Medien in Übersee erstmals gestern berichtet. Seit Samstag Mittag betrifft sie auch deutsche Nutzer. Update: Die meisten Warnhinweise hat man wieder deaktiviert.
Als TorrentFreak gestern berichtete, dass KickassTorrents, Torrentz, ExtraTorent und RARBG für Nutzer des Browsers Google Chrome gesperrt sind, war die Warnung vor Schadsoftware hierzulande noch nicht aktiv. Das hat sich heute geändert. So probierte auch unser Leser Alex ohne Erfolg die Domains kat.cr und kickass.to aus. Wer KickassTorrents ohne Umwege besuchen will, kann dafür momentan noch kickasstorrents.pw oder kickasstorrents.eu benutzen. Ansonsten erscheint die rot unterlegte Meldung, dass die Webseite, die man aufrufen möchte, schädliche Programme enthalten soll. Die gleiche Informationsseite wird einem schon seit mehreren Wochen angezeigt, sofern man der Kinokiste einen Besuch abstatten will.
KickassTorrents: keine Schadsoftware bekannt
Auf Anfrage von Ernesto gaben die Betreiber von KickassTorrents, Torrentz und RARBG bekannt, dass sie schlichtweg nicht wissen, wie es zur Verbreitung von Schadsoftware über ihre Portale gekommen sein soll. Möglicherweise gibt es Probleme mit der Online-Werbung für eine Toolbar. Beobachter vermuten, dass sich diese zu tief in das Betriebssystem der Nutzer einnistet.
Das Team von Extratorrent kann sich das Vorgehen von Google auch nicht erklären. Es gebe dort keine schädlichen Programme, die als Drive-By-Trojaner etc. hinterlegt wurden. Auch gebe es keine Probleme bei der Benutzung einer der anderen Browser wie dem Safari, Opera oder Mozilla Firefox. Man werde Google kontaktieren, um die Problematik aus der Welt zu schaffen. Entgegen des Artikels von TorrentFreak betrifft die Sperre mittlerweile auch die Meta-Suchmaschine torrentz-proxy.com, die die Suchergebnisse aus 26 verschiedenen Datenbanken zusammenfasst.
Zensur?
Die P2P-Webseiten ExtraTorrent und RARBG wurden nach den Anfragen der Betreiber bei Google wieder entsperrt. Dafür soll es in den USA mittlerweile sogar zu Problemen mit dem Firefox kommen, sofern man dort eine der großen Filesharing-Indexseiten besuchen will. Die fehlende exakte Begründung, was im Detail auf den betroffenen Seiten vor sich gehen soll, macht es unmöglich, die Richtigkeit der Warnmeldungen nachzuvollziehen oder zu überprüfen.
So langsam riecht das Ganze nach Zensur, die man in dieser Ausprägung von Google nicht kennt. Eigentlich hat sich der Suchmaschinen-Riese zum Ärger der Rechteinhaber stets auf die Seite der Online-Piraten gestellt, weil diese die Attraktivität ihrer eigenen Online-Angebote maximiert. Im Zuge der aktuellen Ereignisse muss man sich zudem fragen, ob überhaupt die Sperre von kkiste.to gerechtfertigt war.
Update:
Die Warnhinweise bei kat.cr, kickass.to (kickasstorrents) und torrentz-proxy.com hat man zwischenzeitlich deaktiviert.
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