Darknet-Drogendealer
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Bildquelle: Tumisu

Drogenhandel aufgeflogen: Ermittler klinkten sich in Dealer-Chats

Drogenhandel: Wie das Justizministerium mitteilt, dealten insgesamt fünf Männer mit Drogen im Gesamtwert von etwa 2,8 Millionen US-Dollar.

Der Drogenhandel ist für diese Männer vorbei. Wie das Justizministerium in Ohio mitteilte, steht eine Bande von fünf Dealern aus Colorado, Kalifornien und Nevada nun vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen in der 21 Punkte umfassenden Anklage vor, in einem Zeitraum von sechs Jahren unter dem Namen Pill Cosby, Drogen im Darknet vertrieben und damit einen Gewinn von 2,8 Millionen US-Dollar erwirtschaftet zu haben. Bei dem Kopf der Bande soll es sich um die zwei Brüdern Khlari und Sasha Sirotkin handeln.

Drogenhandel erfolgte über Wickr-Chat

Die Staatsanwaltschaft gab an, dass langwierige Ermittlungsarbeiten der Ergreifung der Täter vorausgingen. Die Angeklagten hätten sich sowohl auf die Herstellung, als auch auf den Drogenhandel von mehr als einer Million Fentanyl-Pillen spezialisiert. Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, das 50-mal wirksamer ist als Heroin. Zudem vertrieben die Angeklagten Kokain, Heroin und Methamphetamin auf verschiedenen Darknet-Marktplätzen, wie dem Dream Market, Silk Road Market, Empire Market, Sleep Market, Nightmare Market sowie Wall Street Market. Alles berüchtigte Märkte für illegale Waren jeder Art. Allein auf dem Dream-Market hatte die Bande 5.400 Verkäufe getätigt. Die Bande organisierte sich in WhatsApp- Chats und iMessage. Gemäß der Anklage wirft man Khlari Sirotkin vor, die Geldgeschäfte geführt zu haben, während sein Bruder für den Vertrieb zuständig gewesen sein soll.

Zudem wird ihnen zur Last gelegt, auch Betäubungsmittel über die verschlüsselte Kommunikations-App Wickr vertrieben zu haben. Laut Staatsanwaltschaft waren seit Mai vorigen Jahres mindestens 85 verschiedene Interessenten im SlangGangCentral Wickr-Chat, um illegal berauschende Substanzen zu ordern.

Bitcoin-Mixer sollten Bitcoin-Transfers verschleiern

Im Zeitraum von April 2018 bis September 2019 erwarben verdeckte FBI-Agenten ca. 587 Fentanylpillen in 15 separaten Aufträgen von der Bande, die man, gemäß der Anklage, alle nach Südohio geschickt hatte. Damit eine Rückverfolgung ihrer Drogengelder erschwert wird, verwendeten die Angeklagten ein ausgeklügeltes Geldwäschesystem, um Bitcoin in andere Kryptowährungen zu transferieren. Dafür nutzte man den Dienst Bitcoin Mixer, der gegen eine Gebühr identifizierbare Kryptowährungen mit anderen mischt und somit die Spur auf der transparenten Blockchain verwischt.

Unwissende Mutter in Drogenhandel eingebunden

Auch die Mutter von Khlari und Sasha Sirotkin wurde in den Drogenhandel hineingezogen. Sie geriet ebenfalls ins Fadenkreuz des FBI. Khlari Sirotkin bezog über den Amazon-Account seiner Mutter verschiedene Artikel zur Herstellung, der Verpackung und dem Vertrieb von Drogen. Zudem lautete ein Coinbase-Konto auf ihren Namen. Weitere Ermittlungen bestätigten, dass sie jedoch nicht in den Drogenhandel involviert war.

Fentanyl-Handel wird streng geahndet

Deaver und Khlari Sirotkin befinden sich in Untersuchungshaft. Es ist unklar, ob auch die anderen Verdächtigen in Gewahrsam sind. Alleine eine Verurteilung wegen Drogenmissbrauchs wird in den USA mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren Freiheitsstrafe bestraft. Geldwäsche bestraft das Gesetz mit bis zu 20 Jahren Haft. Die Strafverfolgungsbehörden in den USA gehen online wie offline rigoros gegen den illegalen Drogenhandel oder von Medikamenten vor. US-Anwalt David M. DeVillers betont. „Es ist uns egal, ob Sie auf der Straße oder hinter einem Computerbildschirm agieren – wenn Sie mit Fentanyl handeln, werden wir Sie identifizieren und vor Gericht stellen.

Foto Tumisu, thx!

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.