Der Bulletproof-Hoster 2x4.ru ist seit etwa Dezember 2024 nicht mehr erreichbar. Ein Datenbankfehler legt angeblich die Server lahm.
Aus die Maus beim Bulletproof-Hoster 2×4.ru. Der russische Webhoster erhöhte einst seine Popularität, als im Sommer 2017 zahlreiche Phishing-Warnungen bekannt wurden, dessen E-Mails von dort ausgingen. Cyberkriminelle benutzten 2×4.ru, um von dort ihre betrügerischen Mitteilungen zu verschicken. Den Opfern stellte man im Namen von PayPal Nachrichten zu, in der die Rede von einer angeblichen Konto-Einschränkung war. Es habe eine verdächtige Überweisung über rund 8.000 Rubel vom Guthaben des PayPal-Kunden gegeben, hieß es in der gefakten Mitteilung. Wer nicht zeitnah auf die Phishing-Mail reagieren würde, musste befürchten, dass man ihm bei PayPal umgerechnet 120 Euro abbucht. Nun ja, das alte Phishing-Spiel. Das Vorgehen kennen unsere Leser von unzähligen anderen Fällen, über die wir berichtet haben.
Doch auch sonst ist der Anbieter im Graubereich alles andere als unbekannt. Nachdem das Fraud-Forum Crimenetwork.biz im Mai 2016 offline ging, nutzten die Hintermänner des „offiziellen“ Nachfolgers crimenetwork.cc den russischen Provider 2×4.ru als Webhoster. Auch kino.to und kinox.to setzte die Firma zeitweise für ihr Webhosting ein. Seit mehreren Wochen funktioniert allerdings auf der Website des schwer angreifbaren Hosting-Dienstes gar nichts mehr.
Was ist bei 2×4.ru los?
Bis auf die Information an die Besucher der Website, dass die Datenbank kaputt sei, erhält man keine weiteren Informationen. Der hauseigene Account bei X verrät auch keine Details, zumal der letzte Eintrag schon 8,5 Jahre her ist. Die Namen der Betreiber ist naturgemäß niemandem bekannt. Die Eigentümer haben alles Notwendige zur Verschleierung ihrer eigenen Identität getan. Nach eigenen Angaben wurde dieser Bulletproof-Hoster im Jahr 2004 gegründet und soll in Moskau seinen Sitz haben. Doch – stimmt das? Das weiß niemand bis auf die Verantwortlichen des Webhosters selbst.
Was wurde dort angeboten?
Alles mögliche. Allerdings aufgrund des Versprechens, dass man nicht auf behördliche Anfragen reagiert, waren die Preise derart hoch, dass sich dieser Anbieter für „weiße“ Kunden selbst disqualifiziert hat. Das war natürlich, ähnlich wie beim Cyberbunker, pure Absicht.
Wie anfangs erwähnt, gingen von 2×4.ru jede Menge Phishing-Mails raus, weswegen sich der Bulletproof-Hoster 2×4.com auf diversen E-Mail-Blacklists befunden hat. Man bot neben den üblichen Hosting-Diensten übrigens auch einen hauseigenen DDoS-Schutz an.
Über die oben beschriebene Phishing-Kampagne berichtete unter anderem der Berliner WordPress Blog verbraucherschutz.com. Der Laden war im Frühsommer 2016 sogar Teil der Berichterstattung bei heise online.
Übrigens ist der Bulletproof-Hoster 2×4.ru bei uns im Forum Teil unserer Auflistung derartiger IT-Dienstleister. Schaut man sich die Menge an Einträgen an, wird schnell klar, dass es mehr als genug Wettbewerber gibt, die sich bestimmt schon längst über den Zustrom an neuer Kundschaft gefreut haben. Ob 2×4 jemals zurückkommen wird, steht in den Sternen. In Anbetracht der langen Downtime sollte man davon realistisch betrachtet, nicht mehr ausgehen.