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Crime-Network.net: neuer CNW-Klon von Eriksson aufgetaucht

Kürzlich ist im WWW ein neuer Klon aufgetaucht. Unter Crime-Network.net versucht Eriksson ein eigenes Untergrund- und Fraud-Forum zu starten.

Kürzlich ist im Clearnet ein neuer Klon aufgetaucht. Unter Crime-Network.net versucht Eriksson ein eigenes Untergrund- und Fraud-Forum an den Start zu bringen. Sein letztes Projekt, Crime-Network.to, wurde Ende September von den Behörden im Zuge der Razzia des Cyberbunkers vom Netz genommen.

Eriksson kann es offenbar nicht lassen. Beim Hacker-Forum und -Marktplatz Crime Network hat man ihn verstoßen, als er mit Crime-Network.to einen eigenen Klon aufgebaut hat. Er nannte sein Board einen „Nachfolger„, was dem Projekt wohl einen gewissen offiziellen Anstrich verleihen sollte. Er behauptete ferner, man habe ihn im CNW zensiert und keine Meinungsfreiheit gewährt. Doch die Wahrheit über den angeblichen Nachfolger hat sich im Netz schnell herumgesprochen. Dementsprechend flog er beim CNW raus und darf sich dort nicht mehr sehen lassen. Ende September wurden die ganzen Server vom Cyberbunker offline genommen. Beschlagnahmt hat man auch die Daten von Erikssons Projekt.

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Original vom CNW online, erster Klon beschlagnahmt

Da er offenbar kein externes Backup besitzt, hat er kürzlich einen weiteren Klon mit Crime-Network.net an den Start gebracht. Wenn man den Inhalt mit dem anderer Foren wie z.B. von Crimemarket.to vergleicht, fällt schnell auf, dass bei Eriksson ziemlich tote Hose ist. Aller Anfang ist schwer. Das neue Forum muss sich erst noch herumsprechen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat Unternehmen mit der Auswertung der ganzen Server vom Cyberbunker beauftragt. Von daher muss man auch abwarten, welche Erkenntnisse die Polizei dabei noch gewinnen kann. Eriksson scheint sich derart sicher zu fühlen, ansonsten hätte er kein neues Projekt mit illegalem Inhalt gestartet.

Eriksson bestreitet Mitarbeit an Crime-Network.net

Update: Eriksson bestreitet, etwas mit diesem Forum zu tun zu haben. Er kenne diesen Klon gar nicht. Dritte hätten es unter seinem Namen aufgezogen oder zumindest dafür sein Pseudonym missbraucht. Ihm wäre zugetragen worden, dass dort schon mehrere Personen um ihr Geld betrogen wurden. Er warnt sehr deutlich vor einem Besuch dieses Forums. Der Fake würde natürlich auch die fehlende Antwort auf unsere Presseanfrage erklären (siehe unten).

Spaßig. In unserer Telegram Gruppe wird behauptet, Eriksson befinde sich in U-Haft. Manche Threads habe man 1:1 vom alten to-Klon übernommen. Von daher: Finger weg von diesem Board! Wer Abzocke braucht, bitte sehr – immer voran.

Noch tote Hose bei Crime-Network.net

Wie sich der neue Ableger entwickelt, bleibt indes noch abzuwarten. Auf unsere Presseanfrage vor 24 Stunden hat zumindest niemand reagiert. Wir hätten gerne gewusst, wieso man schon wieder einen Namen ausgewählt hat, der schon derart oft missbraucht wurde. Wie dem auch sei. Dieses oder nächstes Mal sollte der Betreiber zumindest dafür sorgen, dass er noch woanders über ein funktionierendes und aktuelles Backup seines Forums verfügt, sonst dürfte sich die Geschichte irgendwann wiederholen…

Scenelink.netBeim Link-Verzeichnis Scenelink.net hat man den neuen Wettbewerber Crime-Network.net noch nicht eingetragen, obwohl die früheren Online-Shops von Eriksson dort verzeichnet sind. Doch auch die Webseiten von Zarflooder.to (Online-Shop für E-Mail & Call-Flooder), Imperiya.to (Kreditkarten, Accounts & Co.) und Docx.to (Dokumente etc.) führen derzeit ins Nirwana. Auch ohne neues Forum hätte der Betreiber so oder so mehr als genug zu tun.

Foto Thomas Chan, thx!
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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.