Da wollte es jemand wohl mit der Stimulanz Amphetamin ordentlich "peppen" lassen und bestellte eine große Menge Amphetamin im Darknet.
Die Lieferung mit dem verdächtig wirkenden Paket mit einem Kilogramm Amphetamin fiel im Verteilerzentrum im Raum Würzburg auf. Bei einer Überprüfung ergab sich der dringende Tatverdacht, dass sich jemand Rauschgift bestellt hatte.
Nach Eingang der richterlichen Beschlagnahmeanordnung kam rund ein Kilogramm Amphetamin zum Vorschein. Das Rauschgift hatte der Tatverdächtige offenbar im Darknet bestellt. Das Paket sollte eigentlich bei einem 20-Jährigen in Würzburg landen. Der Mann hatte beim Verkäufer aus mangelnder Vorsicht seine reale Anschrift angegeben.
Amphetamin sorgte für Hausdurchsuchung
Am Montag letzter Woche erfolgte eine Hausdurchsuchung seiner privaten Räumlichkeiten. Laut Pressemitteilung stellte die Polizei dabei umfangreiche Beweismittel sicher. Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Staatsanwaltschaft Würzburg besteht der Verdacht, dass der 20-Jährige umfangreichen Handel mit Betäubungsmittel betrieben hat. Er bestellte nachweislich in sechs Fällen rund 5,5 Kilogramm Amphetamin. Illegal gehandeltes Amphetamin wird gemeinhin auch als Speed oder Pep bzw. als Pepps bezeichnet. Der Reinhaltsgehalt kann dabei zwischen 10 und 80 Prozent schwanken. Labore mischen gerne billiges Aspirin, Paracetamol oder andere Schmerzmittel hinzu.
Amphetamin wurde erstmals im Jahr 1887 entdeckt. Später war es unter dem Markennamen Benzedrin und Pervitin käuflich erhältlich. Im Zweiten Weltkrieg setzte man Amphetamine systematisch bei Soldaten ein, damit sie länger wach bleiben konnten. Allerdings haben die Wachmacher ihre Konsumenten schon nach kurzer Zeit abhängig gemacht, weswegen der freie Verkauf weltweit beschränkt wurde.
Schwunghafter Handel mit Rauschgift wahrscheinlich
Der Tatverdächtige verbrachte die Nacht in der Haftzelle der Würzburger Polizei. Letzten Dienstag führte man ihn auf Antrag der Staatsanwaltschaft Würzburg beim Amtsgericht vor. Der Ermittlungsrichter ordnete aufgrund des dringenden Tatverdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln Untersuchungshaft gegen den jungen Mann an.
Der junge Mann muss sich wahrscheinlich bis zu seiner Gerichtsverhandlung in einer namentlich nicht genannten Justizvollzugsanstalt aufhalten. Bis dahin hat die Polizei sicher auch die beschlagnahmten Gegenstände der Hausdurchsuchung ausgewertet. Ob sich weiteres Amphetamin darunter befand, ist nicht bekannt.