Ein Mann in Handschellen steht vor einem Tisch mit Bildschirmen
Ein Mann in Handschellen steht vor einem Tisch mit Bildschirmen
Bildquelle: VitalikRadko, Lizenz

Schlag gegen Hacker-Syndikat: Sechs Festnahmen und Beschlagnahmungen in Millionenhöhe

Schlag gegen Hacker-Syndikat: Polizeiaktion in Singapur führt zur Festnahme von sechs Verdächtigen und Beschlagnahmung von Vermögenswerten.

In einer aufsehenerregenden Aktion ist der Polizei von Singapur ein schwerer Schlag gegen ein internationales Hacker-Syndikat gelungen. Denn am 9. September 2024 konnten in einem groß angelegten Schlag gegen die Cyberkriminalität sechs mutmaßliche Mitglieder festgenommen und zahlreiche Vermögenswerte beschlagnahmt werden.

Schlag gegen Hacker-Syndikat: brisante Funde

Der Einsatz gegen Cyberkriminalität war in seinem Umfang bemerkenswert. Denn rund 160 Beamte durchsuchten zeitgleich mehrere Objekte im Stadtstaat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Sechs Verdächtige im Alter zwischen 32 und 42 Jahren wurden festgenommen und einem Hacker-Syndikat zugeordnet. Darunter fünf chinesische Staatsbürger und ein Einwohner Singapurs.

Schlag gegen Hacker-Syndikat: Wegen Cyberkriminalität Angeklagten drohen hohe Strafen
Schlag gegen Hacker-Syndikat: Den Beschuldigten drohen harte Strafen

Bei den Durchsuchungen stießen die Ermittler auf ein beeindruckendes Arsenal an elektronischen Geräten und finanziellen Mitteln. Besonders brisant war der Fund bei einem 42-jährigen Chinesen. Er besaß nicht nur Zugangsdaten zu Webservern bekannter Hackergruppen, sondern auch Gegenstände, die in der Beweisführung gegen das Hacker-Syndikat wichtig werden dürften:

  • 5 Laptops
  • 6 Mobiltelefone
  • Bargeld im Wert von mehr als 24.000 Singapur-Dollar (ca. 18.400 US-Dollar)
  • Kryptowährungen im Wert von rund 850.000 US-Dollar

Es konnten noch drei weitere chinesische Staatsbürger festgenommen werden. Auf ihren Laptops fanden die Ermittler brisantes Material: persönliche Informationen über ausländische Internetprovider, verschiedene Hacking-Tools und spezielle Malware-Kontrollsoftware, darunter der berüchtigte Fernzugriffstrojaner PlugX – ein weiterer wichtiger Beweis für die ermittelnden Beamten und den bald folgenden Prozess gegen das Hacker-Syndikat.

PlugX ist besonders besorgniserregend, denn es wird häufig von staatlich unterstützten chinesischen Hackergruppen verwendet. Die Entdeckung unterstreicht die Professionalität und potenzielle Gefährlichkeit der Verdächtigen. Dies berichtet The Hacker News in einem aktuellen Artikel über den Schlag gegen das Hacker-Syndikat.

Datenhandel und Unterstützung: Weiteren Festnahmen und mögliche Strafen

Die beiden letzten Verhaftungen runden das Bild ab. Ein 38-jähriger Chinese soll illegal beschaffte persönliche Daten zum Verkauf angeboten haben, ein 34-jähriger Singapurer wird verdächtigt, die Komplizen im Hacker-Syndikat bei ihren kriminellen Aktivitäten unterstützt zu haben.

Die Verdächtigen müssen sich nun schweren Vorwürfen stellen. Denn ihnen wird vorgeworfen, gegen den Computer Misuse Act von 1993 verstoßen zu haben. Es drohen hohe Strafen:

  • Unbefugter Zugang zu Computersystemen
  • Unzulässige Speicherung personenbezogener Daten
  • Besitz von Software für kriminelle Cyber-Angriffe

Dem Singapurer droht zudem eine Anklage wegen Beihilfe zum unbefugten Zugang zu Websites. Im Falle einer Verurteilung winkt ihm eine Geldstrafe von bis zu S$ 5.000 (ca. US$ 3.830) oder eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.