Falschgeld-Erwerb im Darknet und per Messenger: europaweite Razzien

Falschgeld-Erwerb im Darknet und per Messenger: europaweite Razzien

20 Verdächtige sollen im Darknet Falschgeld bestellt haben. Deshalb hat die Polizei zahlreiche Wohnungen in neun Bundesländern durchsucht.

In einer gemeinsamen Aktion der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und des Bundeskriminalamts (BKA) durchsuchten Ermittler die Wohnungen von 20 Tatverdächtigen im Zeitraum vom 09.12.2019 bis zum 16.12.2019. Die Hausdurchsuchungen erfolgten in sieben Bundesländern wegen des Verdachts auf Erwerb von Falschgeld.

Die Aktionen bezogen sich auf Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Weitere Durchsuchungsmaßnahmen erfolgten in Frankreich, Griechenland, Luxemburg, Irland, Österreich und Spanien. Europol war für die Koordination der europaweiten Maßnahmen zuständig, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem BKA mit.

Falschgeld-Funde bei Hausdurchsuchungen

Bereits im Sommer ermittelte die National Anti-Corruption Unit (UNCC) der portugiesischen Polizei (Polícia Judiciára) fünf mutmaßliche Hersteller und Verkäufer der falschen Scheine. Sie wurden in Portugal und in Kolumbien festgenommen. Das Falschgeld fertigte man im portugiesischen Catanhede. Die aktuellen Durchsuchungen resultierten aus diesem vorausgegangenem Verfahren. Sie dienten hauptsächlich dem Auffinden von Beweisen, bekundet Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk. Festnahmen hat es nicht gegeben. Unter anderem stellte man Falschgeld, Computer, mobile Endgeräte, verschiedene Datenträger, Betäubungsmittel und gefälschte Ausweise, Materialien zur Fälschung amtlicher Ausweise, waffenrechtlich verbotene Gegenstände und Munition sicher. Resultierend aus den Funden der Durchsuchung leitete man weitere Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Waffengesetz (WaffG) und das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) ein.

Als Beschaffungsorte dienten Darknet und verschlüsselte Messengerdienste

Falschgeld

Gemäß den offiziellen Angaben sollen sich die Tatverdächtigen im Alter zwischen 15 und 59 Jahren das Falschgeld zwischen Dezember 2018 und Juli 2019 beschafft haben. Dazu suchten sie verschiedene illegale Handelsplattformen im Darknet auf. Zudem erwarben sie über verschlüsselte Messengerdienste das Falschgeld. Es soll sich hauptsächlich um 50- bzw. 10-Euro-Banknoten handeln.

Foto besteonlinecasinos, thx!

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.