Statt der versprochenen Steuerrückerstattung in Höhe von mehreren Hundert Euro verteilten Kriminelle einen Link, um Bankdaten auszuspähen.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat zahlreiche Rufnummern deaktiviert, über die Betrüger einigen Verbrauchern durch Kurznachrichten vermeintliche Steuerrückerstattungen versprachen. Tatsächlich handelte es sich dabei jedoch um eine Masche, um Bankdaten auszuspähen und für kriminelle Zwecke zu missbrauchen.
Bundesnetzagentur schaltet betrügerische Rufnummern ab
Zahlreiche Verbraucher haben in letzter Zeit fragwürdige SMS erhalten, in denen Kriminelle den Empfängern vermeintliche Steuerrückerstattungen in Aussicht stellten. Wie die Bundesnetzagentur (BNetzA) heute mitteilte, konnte die Behörde einige Rufnummern, von denen diese Nachrichten ausgingen, abschalten.
„Wir gehen gegen betrügerische Nachrichten über ‚Steuerrückerstattungen‘ vor, indem wir die missbräuchlich genutzten Rufnummern konsequent abschalten„, teilte Klaus Müller, der Präsident der BNetzA, mit.
Zuvor waren bereits zahlreiche Beschwerden von Verbrauchern bei der Behörde eingegangen. Diese beklagten den Empfang von Kurznachrichten, die ihnen Steuerrückerstattungen in Höhe von mehreren Hundert Euro versprachen. Die SMS ließen dabei vermuten, dass der Absender eine „Steuerbehörde„, das Finanzamt oder gar das Bundesministerium der Finanzen war.
Datendiebstahl statt Steuerrückerstattung
In den Mitteilungen war jeweils ein Link eingebettet, auf den der Empfänger klicken sollte. Dieser führte schließlich auf eine Webseite, die durch den Einsatz von Logos und Designelementen bekannter Banken und Kreditinstitute für ein seriöses Erscheinungsbild sorgte.
Auf diesen betrügerischen Webseiten gab es jeweils ein Eingabeformular. Die Besucher sollten damit ihre Bankzugangsdaten übermitteln, um die vermeintliche Steuerrückerstattung in Empfang zu nehmen. Tatsächlich sammelten die Betrüger dadurch jedoch die Daten ihrer Opfer, um sie für kriminelle Zwecke zu missbrauchen.
Verbraucher, die bereits einen der betrügerischen Links geöffnet und ihre Kontodaten übermittelt haben, sind dazu angehalten, sich umgehend mit ihrer Bank in Verbindung zu setzen und den Vorfall zu melden. Auch die Erstattung einer Anzeige bei der Polizei ist laut der BNetzA anzuraten.
Erst vor wenigen Tagen berichteten wir über einen ähnlichen Fall, bei dem die BNetzA mehrere für betrügerische Zwecke eingesetzte Rufnummern deaktivierte. Kriminelle nutzten dabei Fake-Hotlines im Namen verschiedener Fluggesellschaften. Sie hatten es ebenfalls auf die Bankdaten ihrer Opfer abgesehen.