Besitzer einer Nvidia Shield sollen ab Februar auf Steam Link oder GeForce Now ausweichen. Aber ist das wirklich eine Option zu GameStream?
Der GPU-Hersteller Nvidia hat sich dafür entschieden, das Feature „GameStream“ ab Februar auf seiner Spielekonsole Shield per Update zu deaktivieren. Zwar schlägt das Unternehmen Alternativen vor, doch sind diese alles andere als ein gleichwertiger Ersatz. So manch ein Gamer scheint über die Entscheidung nicht gerade erfreut zu sein.
GameStream als attraktive Option zum Cloud-Gaming
Die Nvidia Shield war mit ihrer ARM-basierten Hardware noch nie dafür ausgelegt, grafisch anspruchsvolle Spiele lokal zu rendern. Eines der zentralen Features der Spielekonsole ist daher das Streaming. Das funktionierte bisher jedoch nicht nur über den Cloud-Gaming-Service GeForce Now.
Stattdessen konnten Anwender ihre Spiele über das „GameStream“ genannte Feature auch im lokalen Netzwerk von einem PC mit Nvidia-GPU berechnen und auf die Shield streamen lassen, um letztendlich auf einem daran angeschlossenen TV-Gerät zu zocken.
Auflösungen bis zu 4K sowie Bildwiederholraten von 60 FPS waren damit problemlos erreichbar. Durch das lokale Netzwerk sogar mit entsprechend geringerer Latenz als beim Cloud-Gaming.
Doch wie der GPU-Hersteller nun verkündete, will er GameStream ab Mitte Februar 2023 mit einem Update schrittweise deaktivieren.
Steam Link und GeForce Now als Alternativen? Wohl eher nicht
Als Alternative zu GameStream schlägt Nvidia im Supportbereich seiner Webseite die Verwendung von Steam Link vor. Diese Software unterstütze ebenfalls 4K-Streaming „auf viele Geräte, darunter PCs, Telefone und Tablets.“ Natürlich hebt das Unternehmen auch seinen zahlungspflichtigen Dienst GeForce Now als weitere Option hervor, um Spiele in der Cloud berechnen zu lassen.
Was Nvidia laut ComputerBase dabei jedoch außer Acht lässt, ist die Tatsache, dass damit eine wichtige Möglichkeit verloren geht, Spiele vom eigenen PC aus zu streamen, die dem Anwender nicht über Steam zur Verfügung stehen. Denn Titel, die Benutzer beispielsweise im Epic Games Store erworben haben, lassen sich nicht via Steam Link zocken.
Wer sich nun vor lauter Verärgerung dafür entscheidet, einfach keine weiteren Updates auf seiner Shield zu installieren, darf sich eventuell noch etwas länger an GameStream erfreuen. Nvidia weist jedoch darauf hin, dass mehrere Dienste auf der Spielekonsole Aktualisierungen erfordern, da sie sonst früher oder später nicht mehr funktionieren.
Offensichtlich ist GameStream nicht ganz unbeliebt
Auf Reddit zeigt sich, dass Nvidias Entscheidung nicht gerade auf Gegenliebe bei Shield-Besitzern stößt. Zwar gibt es unter dem Namen „Moonlight“ noch einen Open-Source-Client für GameStream. Es ist jedoch zum aktuellen Zeitpunkt unklar, ob dessen Funktionalität langfristig erhalten bleibt.
Sollte sich der Grafikkartenhersteller dafür entscheiden, das GameStream-Feature ebenfalls aus seinem GPU-Treiber zu entfernen, so könnte dies noch für weitaus mehr Benutzer zu massiven Einschränkungen beim lokalen Streaming von PC-Spielen führen.
Die Richtung, die Nvidia damit einschlägt, ist jedoch klar. Denn an lokalem Streaming verdient das Unternehmen abgesehen von der verkauften Hardware nichts. Beim Abschluss eines Abos für GeForce Now hingegen schon. Ob Anwender nach der Einstellung von Google Stadia noch das nötige Vertrauen in Cloud-Gaming haben, steht indes auf einem anderen Blatt.