Bitcoin-Mining: In Venezuela wurden vier Personen festgenommen, weil sie mit ihren 300 PCs das örtliche Stromnetz von Charallave gefährdet haben sollen.
In Venezuela hat die Polizei vier Personen festgenommen, weil sie mit ihren 300 PCs das örtliche Stromnetz von Charallave gefährdet haben sollen. Den Strom für das Bitcoin-Mining sollen sie illegal bezogen haben. Das Guthaben sollen sie bei ihrem eigenen Webshop eingelöst haben, kommentierte die Polizei das Vorgehen der Bitcoin-Miner. Die landeseigene Währung Bolívar unterliegt heftigen Kursschwankungen und hat letzte Woche stark an Wert verloren.
Bitcoin-Mining mit 300 PCs
In Charallave im Bundesstaat Miranda wurden kürzlich von Mitarbeitern der Sondereinheit CICPC vier Personen festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Bitcoin-Mining im großen Stil betrieben zu haben. Mit rund 300 Maschinen haben sie neue Bitcoins berechnet und sollen diese unter anderem an der kolumbischen Landesgrenze zum Verkauf angeboten haben. Aufgefallen ist ihr Treiben aufgrund negativer Effekte auf das lokale Stromnetz. Für die Einlösung der virtuellen Währung wurde zudem ein eigener Online Shop betrieben. Den Betreibern im Alter von 23 bis 57 Jahren wird Geldwäsche, Cyber-Betrug und Diebstahl von Strom vorgeworfen.
Die schlechte Wirtschaftslage in Venezuela und der instabile Bolívar habe zu einem wachsenden Interesse an alternativen Währungen geführt, schlussfolgert das News-Portal Bitconist.com. Zwar gebe es kein gesetzliches Verbot des Bitcoin-Minings, dennoch sei schon eine mittelgroße Anlage dazu geeignet, das Interesse der dortigen Behörden zu wecken. Nach der letzten Verhaftung im März 2016 wurden die Verdächtigen nach drei Monaten Freiheitsstrafe wieder freigelassen.
Ursache: Energiekrise in Venezuela
Hintergrund der Problematik ist die anhaltende Energiekrise im Land. Produkte wie Maismehl, Milch, Babywindeln, Butter, Seife, Waschmittel, Antitranspirantien, Zahnpasta und Medikamente sind aufgrund ihrer mangelnden Verfügbarkeit kaum bezahlbar. Viele Bürgerinnen und Bürger sind dazu übergegangen, diese Produkte in Online-Shops käuflich zu erwerben und mit Bitcoin zu bezahlen. Nicht selten erhalten sie den Gegenwert durch Bitcoin-Mining.
In Chile, Brasilien und Venezuela investieren die Menschen zunehmend in diese virtuelle Währung, um sich finanziell abzusichern. Derartige Kaufwellen führen zu ähnlichen Effekten wie der Ankauf vieler chinesischer Anleger zum Jahreswechsel, was sich natürlich positiv auf den Bitcoin-Kurs auswirkt. Anfang Januar kratzte das Bitcoin am Rekordhoch von 1.000 US-Dollar.
Autoridades venezolanas apresan a cuatro mineros de bitcoins en la afueras de Caracas https://t.co/hfm7HCiyez #CICPC pic.twitter.com/GXQN5vaYk3
— PRENSA CICPC (@PRENSACICPC) 26. Januar 2017
Tarnkappe.info