Geldwäsche, Geldscheine, Europol
Geldwäsche, Geldscheine, Europol

Europol gelingt Schlag gegen Bitcoin-Geldwäsche-Ring

Ermittler von Europol haben einen internationalen Geldwäsche-Ring ausgehoben, der mit Hilfe von Bitcoin Drogengelder gewaschen haben soll.

Ermittler haben einen internationalen Geldwäsche-Ring ausgehoben, der Kryptowährungen und Kreditkarten nutzte, um Gelder aus dem Drogenhandel zu waschen. Mehr als acht Millionen Euro wurden auf 174 Bankkonten sichergestellt. Die Täter agierten vorwiegend aus Spanien und Kolumbien. 11 Personen wurden in Spanien festgenommen und gegen 137 laufen Ermittlungen, informiert Europol.

Europol organisierte europaweite Razzia

Europol koordinierte die Operation unter dem Codenamen: „Tulipan Blanca“, indem sie analytische und operative Unterstützung bereitstellten sowie den Informationsaustausch der Ermittlungsbehörden in Echtzeit erleichtert haben. Durchgeführt wurde die Aktion von der spanischen Guardia Civil mit Unterstützung der finnischen Behörden sowie der Homeland Security Investigation der USA. Dank der Zusammenarbeit mit den finnischen Behörden konnten die Polizeibeamten feststellen, dass der lokale Bitcoin-Austausch in Finnland durchgeführt wurde. Es wurden daraufhin alle Informationen über die Verdächtigen gesammelt. Die Bandenmitglieder sind laut Informationen von Europol gezielt von kolumbianischen Drogensyndikaten als Geldwäscher angeheuert worden.

Transfers mit Kreditkarten und Bankkonten zu gefährlich für Geldwäsche

Die Untersuchung ergab, dass die Betrüger zunächst Kreditkarten erworben haben, die man mit den Bankkonten verknüpft hatte. Darauf zahlte man die Erlöse aus diversen Straftaten ein. Die Kriminellen reisten dann mit den entsprechenden Kreditkarten nach Kolumbien und tätigten dort mehrere Bargeldbezüge von den Bankkonten. Beim herkömmlichen „Smurfing“ werden kleinste Summen auf zahlreiche Konten eingezahlt und dann in einem anderen Land mit Kreditkarten wieder abgehoben. Dies hinterlasse aber mehr Spuren und ist leichter zurückzuverfolgen als der Wechsel-Trick mit Bitcoins.

Sobald die Täter dies feststellten, änderten sie ihre Geldwäsche-Methoden und wandten sich Kryptowährungen, hauptsächlich Bitcoin, zu. Die Kriminellen nutzten dann eine Kryptowährungsbörse, um ihre illegalen Erlöse in Bitcoins zu tauschen und wandelten die Kryptowährung in kolumbianische Pesos um, die sie noch am gleichen Tag auf kolumbianischen Konten deponierten.

Wachsende Bedrohung durch Kryptowährungen

Als Ergebnis der Maßnahme führte die spanische Guardia Civil acht Hausdurchsuchungen durch. Man beschlagnahmte mehrere Computer sowie Geräte, wie Geldzählmaschinen, die die Kriminellen zur Begehung der Verbrechen verwendet haben.

Da Kryptowährungen zunehmend zur Finanzierung und Durchführung krimineller Aktivitäten eingesetzt werden, kündigte Europol an, die Koordinierung zwischen den EU-Mitgliedstaaten und darüber hinaus fortsetzen, um wirksam auf diese wachsende Bedrohung zu reagieren. Europol hat spezielle Schulungen organisiert, um Strafverfolgungsbeamten dabei zu helfen, die Verwendung von Kryptowährungen durch organisierte Kriminalität zu ermitteln.

Bildquelle: Tumisu, thx! (CC0 1.0 PD)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.