smartphone-verbot Facebook Instagram WhatsApp
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Zusammenlegung von Facebook, Instagram & WhatsApp geplant

Mark Zuckerberg plant endgültig die Zusammenlegung von Facebook mit Instagram & WhatsApp. Man hofft, damit die Werbeeinnahmen zu maximieren.

Die Zusammenlegung der technischen Infrastruktur der drei großen Dienste des Zuckerberg-Imperiums soll bis Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein, wie die New York Times berichtet. Mark Zuckerberg will mit diesem Vorhaben seine Kontrolle geltend machen. Das Timing erscheint merkwürdig, weil Facebook in den letzten Monaten immer wieder mit Negativschlagzeilen in den Medien aufgetaucht ist.

Facebook, Instagram & WhatsApp sollen zusammengelegt werden

Die Online-Dienste Facebook, Instagram und WhatsApp sollen weiterhin als eigenständige Apps betrieben werden. Allerdings soll die technische Infrastruktur vereinheitlich werden. Dies teilten der New York Times (NYT) vier Personen mit, die an diesen Bemühungen beteiligt sind. Mit diesem Vorhaben werden drei der weltweit größten Messaging-Netzwerke mit mehr als 2,6 Milliarden Nutzern zusammengeführt. Eine plattformübergreifende Kommunikation würde nach Abschluss der Zusammenlegung wohl kein Problem mehr darstellen.

Die Kollegen von der NYT nehmen an, die Rolle von Facebook soll damit gestärkt werden. Auch wären Einsparungen möglich, wenn nicht mehr jeder Messenger seine eigene Infrastruktur nutzen muss. Das Vorhaben, was von Firmenchef Zuckerberg vorangetrieben wird, wirft allerdings einige Fragen im Bereich des Datenschutzes und Wettbewerbsrechts auf. Wer WhatsApp nutzen will, muss dafür zwingend seine Handynummer angeben. Bei Facebook versucht man hingegen, die Identität aller neuen User zu überprüfen.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Messenger geplant

Auch das Thema IT-Sicherheit wird bei der Umsetzung eine große Rolle spielen. Die vier Mitarbeiter, die die Pläne des Unternehmenschefs verraten haben, werden namentlich nicht genannt, um sie vor negativen Konsequenzen zu bewahren. Obwohl der CEO ursprünglich angekündigt hatte, sich aus dem Geschäft heraus zu halten, setzt er nunmehr erneut seine Autorität ein, um seine Pläne zu verwirklichen. Nach seinen Vorstellungen sollen alle Apps künftig ausnahmslos eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung implementieren. Bislang werden die Nachrichten über den Facebook-Messenger ohne jeden Schutz im Klartext übertragen.

Facebook = maximale Werbeeinnahmen?

Wie die Insider berichten, hofft Zuckerberg, die Werbeeinnahmen von Facebook zu maximieren, weil die Facebook-App damit künftig tiefer in das Ökosystem der drei Dienste integriert wird. Auch würden nach der Zusammenlegung dann noch mehr Informationen für die Vermarktung der Nutzer-Daten zur Verfügung stehen. Die geplante Zusammenlegung der technischen Infrastruktur der drei Dienste stellt eine Kehrtwende um 180 Grad dar. Nach dem Ankauf von Instagram und WhatsApp hatte Zuckerberg versprochen, dass die Firmen dauerhaft von ihrer neuen Muttergesellschaft unabhängig bleiben sollen. Die NYT spekuliert, das enorme Wachstum der neuen Töchter habe in den letzten Jahren zu einem Umdenken des Geschäftsführers geführt.

Monopolstellung nicht mehr nur auf dem Papier

Der kalifornische Kongressabgeordnete der Demokraten, Ro Khanna, kritisiert die Pläne wegen des auf uns zukommenden Quasi-Monopols der drei großen Messenger. Khanna gibt zu bedenken, die Übernahme der beiden Betreibergesellschaften hätte man zeitnah kartellrechtlich prüfen müssen. Man stelle sich vor wie unsere Welt aussehen würde, müsste Facebook tatsächlich mit Instagram und WhatsApp konkurrieren, schrieb er bei Twitter. Andere Twitter-User haben im Anbetracht der bisherigen Unternehmens-Strategie eigentlich gar nichts anderes erwartet (siehe Tweet oben).

Beitragsbild von Rodion Kutsaev, thx! (Unsplash Lizenz)

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.