#StopCovid19App: JU-Chef Tilman Kuban für Zwangs-Installation

#StopCovid19App: Nach Plänen des JU-Chefs Tilman Kuban wird einem ohne Widerspruch als Handynutzer automatisch ein Zwangs-Update installiert.

#StopCovid19App deutschlandweit installieren? Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, schlägt vor, dass man als deutscher Handynutzer aktiv dagegen widersprechen müsse. Ansonsten würde die geplante Anti-Corona-App automatisch installiert. Auf Twitter versuchte er seine Aussagen zu konkretisieren und somit deutlich zu entschärfen.

#StopCovid19App als Zwangs-Update?

Die geplante App zur Kontaktverfolgung Infizierter sollen die Anbieter nach Plänen des JU-Chefs Tilman Kuban automatisch auf jedem Smartphone installieren. Dies könne man nur verhindern, indem man diesem Vorgang nicht aktiv widerspricht. Der Tageszeitung „Die Welt“ sagte er Ostersonntag, die #StopCovid19App im Kampf gegen Corona könne dabei helfen, die Infektionszahlen möglichst gering zu halten. Mit diesem Schritt sei eine schnellere Rückkehr zum Normalzustand der Gesellschaft möglich. Dafür aber müssten 40 bis 50 Millionen Deutsche diese App benutzen.

 

Widerspruchslösung statt dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung?

Um die Verbreitung der #StopCovid19App zu maximieren, spricht er sich für eine Widerspruchslösung aus. Mit dem nächsten Update solle jeder Handynutzer die Tracing-App automatisch aufs Smartphone bekommen, außer die Person widerspricht diesem Vorgang aktiv. Dabei man man aber angeblich kein Überwachungssystem installieren, weswegen der JU-Politiker einen transparenten Umgang mit den gesammelten Daten fordert. Als sich bei Twitter heftiger Widerstand regt, versucht sich Kuban zu verteidigen. Im O.-Ton schrieb er:

„Nochmal für alle zum Mitschreiben: Es gibt bei meiner Forderung keinen Zwang zum Mitmachen oder zur Datenübermittlung an den Staat. Es geht um eine Entscheidung. Mit dem nächsten Update für das Handy soll jeder gefragt werden, ob eine App auf dem Handy installiert werden soll.

Wenn man teilnehmen will, installiert sich die App. Wenn man nicht teilnehmen will, kann man sofort widersprechen, es passiert gar nichts und es werden auch keinerlei Daten übermittelt. In jedem Fall kann die App jederzeit gelöscht werden, auch während der Corona-Krise.“

Auf Nachfrage gab er bei Twitter bekannt, es handele sich beim angedachten Zwangs-Update der #StopCovid19App lediglich um eine automatische Frage. Damit will man klären, ob man der Installation der mobilen Schnüffel-Software zustimmen will, oder eben nicht.

Über 90% gegen Forderung von Tilman Kuban

Eine Umfragecybercrime corona vom Grünen-Politiker Konstantin von Notz ergab, dass sich über 90% der Twitter-Nutzer dafür aussprechen, die Software selbstbestimmt vom App Store ihrer Wahl herunterzuladen, statt sie einfach „ohne Zustimmung aufs Handy aufgespielt zu bekommen“. Immerhin haben 3.800 Personen daran teilgenommen. Das Ergebnis ist mehr als eindeutig. Represäntativ ist das Resultat dieser Erhebung dennoch natürlich nicht.

Stellt sich abschließend die Frage, ob Kuban seinen Vorschlag einfach nur ungünstig formuliert bzw. kommuniziert hat, oder ob er anfangs tatsächlich die systematische Überwachung vieler Deutscher vorschlagen wollte. Die meisten Bundesbürger haben sehr kritisch auf diesen Vorstoß reagiert. Sie wollen die volle Kontrolle über die #StopCovid19App und ihr Smartphone behalten!

#StopCovid19App Wasser auf den Mühlen vieler Verschwörungstheoretiker

Die Forderung des niedersächsischen JU-Politikers dürfte zudem jede Menge Salz in die Wunden vieler Verschwörungstheoretiker gestreut haben. Manche Aluhüte waren von Anfang an davon überzeugt, es gebe gar kein neuartiges Virus. Die von vielen regierungstreuen Medien gestreute Nachricht diene nur als Vorwand, um neue staatliche Repressionen zu rechtfertigen.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.