Außenansicht des Bürogebäudes von Google
Außenansicht des Bürogebäudes von Google
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Google verstößt gegen EU-Recht und muss 250 Millionen Euro Strafe zahlen

Die französische Wettbewerbsbehörde hat eine Strafe gegen Google verhängt. Der Internetgigant hat beschlossen, das Bußgeld zu akzeptieren.

Die französische Wettbewerbsbehörde hat ein wachsames Auge auf Google geworfen und eine saftige Strafe von 250 Millionen Euro verhängt. Der Grund? Google habe sich nicht an die EU-Regeln zum Schutz des geistigen Eigentums gehalten, insbesondere im Umgang mit Medienverlagen.

Google verstößt gegen EU-Recht: Unerlaubte Nutzung von Verlagsinhalten

Die Wettbewerbsaufsicht hat herausgefunden, dass Googles KI-gestützter Chatbot Bard, jetzt bekannt als Gemini, ohne Zustimmung von Verlagen und Nachrichtenagenturen trainiert wurde. Dies geschah unter Ausschluss der Öffentlichkeit, was einen klaren Verstoß gegen die Transparenzrichtlinie darstellt.

Google hat zugesagt, die Sanktion zu akzeptieren und nicht weiter dagegen vorzugehen. Stattdessen sollen Maßnahmen ergriffen werden, um die festgestellten Mängel zu beheben. Das Unternehmen betont seinen Fokus auf qualitativ hochwertige Inhalte und eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den Verlagen.

Der Chatbot-Bumerang: Der KI-Fehler

Das Bußgeld ist ein weiteres Kapitel in einem seit langem schwelenden Konflikt zwischen Google und den Verlegern. Dabei geht es um die Balance zwischen dem Schutz der Rechte von Verlagen und der Förderung digitaler Innovation.

Besonders heikel ist der Einsatz des KI-Chatbots Bard von Google. Dieser wurde darauf trainiert, ohne Wissen der Betroffenen auf Daten von Medien und Agenturen zuzugreifen. Dieses intransparente Vorgehen hat die Verhandlungsposition der Verlage geschwächt und den Preisdruck erhöht.

Diese Sanktion sendet ein deutliches Signal an die gesamte Medienlandschaft. Die Rechte und Interessen der Medienunternehmen müssen geschützt werden, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Dies berichtet Reuters in einem aktuellen Artikel.

Datenschutz versus Innovation

Das Google gegen EU-Recht verstößt, ist nur ein Beispiel für das anhaltende Spannungsverhältnis zwischen Urheberrecht und technologischer Innovation. Es ist und bleibt eine Herausforderung, das richtige Gleichgewicht zu finden und sicherzustellen, dass der Fortschritt nicht auf Kosten der Rechte und des Wohlergehens der Betroffenen geht.

Für Google ist diese Strafe sicherlich kein großer finanzieller Rückschlag, sondern eher ein Weckruf, sich an die Regeln zu halten und verantwortungsvoll mit den Inhalten anderer umzugehen. Es zeigt, dass auch Giganten wie Google nicht über dem Gesetz stehen und sich den regulatorischen Anforderungen stellen müssen.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.