Politiker-Hack: Mitarbeiter des BKA durchsuchten am Sonntag eine Person, die bei Twitter angegeben hatte, in Kontakt mit 0rbit zu stehen.
Am gestrigen Sonntag wurden die privaten Räumlichkeiten eines jungen Mannes in Heilbronn durchsucht und dieser über mehrere Stunden vom BKA befragt. Er stand nach eigenen Angaben langfristig im direkten Kontakt mit 0rbit, dem Verursacher des massiven Politiker-Hacks.
Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes (BKA) haben nach Angaben des Radios rbb und des Magazins Kontraste die Räumlichkeiten eines jungen Mannes aus dem Raum Heilbronn durchsucht. Seine technische Ausrüstung wurde mitgenommen, damit das BKA sie auswerten kann. Man hat den 19-jährigen Jan S. durchsucht, weil er bei Twitter bekannt gegeben hat, den Hacker zu kennen. Das schnellste Vorgehen der BKA-Beamten war dementsprechend nicht eine Ladung zu einer Zeugenaussage, sondern eine vom Richter bestätigte Durchsuchung. Wer also als nächstes behauptet, er sei ebenfalls mit 0rbiter aka God in Kontakt gewesen, sollte sich das vorher lieber in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Ich möchte klar darauf hinweisen, dass ich ausschließlich als Zeuge geführt werde.
— Jan Schürlein (@Janomine) 7. Januar 2019
Der Durchsuchte war lediglich ein Zeuge
Der Durchsuchte soll als Angestellter im IT-Bereich tätig sein. Nach Medienangaben hat man ihn verdächtigt, möglicherweise selbst „0rbit“ zu sein, was er dementiert hat. Jan S. hatte bei Twitter geschrieben, es handele sich beim Täter um den früheren YouTube Nullrouter. Nullrouter soll früher mehrere YouTube-Accounts seiner Wettbewerber geknackt haben. Es gibt bei uns im Forum noch einen weiteren Anlauf eines interessierten Lesers, die Hintergründe des Promi-Hackers aufzudecken. Mit irgendwelchen Spekulationen, die die Ermittler vielleicht auf eine falsche Fährte führen, sollte man aber lieber zurückhaltend sein.
0rbit aka Nullrouter nutzte Telegram
Offiziell bekannt wurde lediglich, dass „Orbit“ jahrelang mit dem Messenger Telegram gearbeitet hat. Der Cybercriminelle habe ihm am 04. Januar mitgeteilt, er wolle seine technische Ausrüstung zerstören, um alle Beweise zu vernichten. Außerdem hat 0rbit bereits seinen Account bei Telegram gelöscht. Der Täter wusste offenbar ganz genau, wie brisant seine zusammengetragenen Enthüllungen waren.
Hier hat Nullr0uter (0rbit) die Vernichtung seines Computers angekündigt.
Da so viele immer noch nach Belegen für meine Infos oder Aussagen fragen, hier mal einer.
Behörden haben sich inzwischen auch gemeldet, keine weiteren Details dazu. #Hackerangriff #0rbit pic.twitter.com/th6TA0guoP
— Jan Schürlein (@Janomine) 6. Januar 2019
Sharehoster löschen den Leak immer wieder
Die gehackten Daten von 0rbit werden immer wieder aufs Neue bei Doxbin.org & Co. zur Verfügung gestellt, wo sie einige Stunden später gelöscht werden. Einzig die P2P-Tauschbörsen halten seit wenigen Tagen ein 6.69 GB großes Archiv bereit. Diese Sammlung dürfte aber nicht alle Daten beinhalten, die Gesamtmenge der Informationen war weitaus größer. Wer sich umschauen will, muss beim ältesten P2P-Indexer nach dem Pseudonym des Hackers suchen. VPN beim Transfer anschalten nicht vergessen!! Grundsätzlich kann nur davon abgeraten werden, irgendwelche Download-Links öffentlich zu verbreiten. Ansonsten beteiligt man sich direkt an den mannigfaltigen Persönlichkeitsverletzungen der Politiker.
Wer keinen Ärger haben will, sollte davon lieber die Finger lassen!
Auch wenn man sich seit Jahren kennt, ich distanziere mich ausdrücklich von den Aktionen von Nullr0uter (0rbit) und heiße diese auch in keiner Weise gut.
Würde ich das ganze gut heißen, hätte ich niemals mit Journalisten überhaupt gesprochen.
— Jan Schürlein (@Janomine) 5. Januar 2019
Tarnkappe.info