Totenkopf vor Binärcode
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Bildquelle: kaptn, Lizenz

Rafel RAT: Die unterschätzte Gefahr für Android-Smartphones

Die Android-Malware Ratel RAT hat es vor allem auf ältere Smartphones abgesehen, die keine Sicherheitsupdates mehr erhalten.

Die Cyberkriminalität schläft nicht – das zeigt einmal mehr die Android-Malware Rafel RAT. Die Open-Source-Schadsoftware hat es vor allem auf ältere Android-Geräte abgesehen. Wir beleuchten, was hinter dieser Bedrohung steckt und wie ihr euch schützen könnt.

Wie Rafel RAT euer Smartphone ins Visier nimmt

Man stelle sich vor, man lädt arglos eine App herunter – und plötzlich ist das Smartphone in der Hand von Cyberkriminellen. Genau das passiert derzeit vielen Nutzern mit Rafel RAT. Die Schadsoftware tarnt sich oft als bekannte Marken-Apps wie Instagram oder WhatsApp. Einmal installiert, fordert sie weitreichende Berechtigungen ein. Besonders tückisch: Sie umgeht die Akku-Optimierung und läuft unbemerkt im Hintergrund.

Rafel RAT verfügt über zahlreiche Funktionen
Ratel RAT verfügt über zahlreiche Funktionen

Die Folgen können katastrophal sein. Rafel RAT ermöglicht es Angreifern, die vollständige Kontrolle über euer Gerät zu übernehmen. Sie können Dateien verschlüsseln, den Bildschirm sperren oder sogar alle Daten löschen. Auch das Mitlesen von SMS und die Ortung sind möglich. In manchen Fällen wird sogar Ransomware eingesetzt – eure Daten werden quasi als Geisel genommen.

Wer ist besonders gefährdet?

Erschreckend ist, dass vor allem ältere Android-Versionen betroffen sind. Nach Untersuchungen des Sicherheitsunternehmens Check Point laufen 87,5 Prozent der infizierten Geräte mit Android 11 oder älter. Denn diese Versionen erhalten oft keine Sicherheitsupdates mehr und sind daher leichte Beute für Cyberkriminelle.

Die Android-Malware Rafel RAT ist nicht wählerisch
Die Android-Malware Rafel RAT ist nicht wählerisch

Aber Vorsicht: Rafel RAT macht nicht vor bestimmten Herstellern halt. Ob Samsung, Google Pixel oder Xiaomi – die Malware hat es auf die unterschiedlichsten Geräte abgesehen. Besonders alarmierend: Selbst Regierungs- und Militärorganisationen wurden bereits Opfer von Angriffen.

So schützt ihr euch vor Rafel RAT

Aber keine Panik – mit ein paar einfachen Maßnahmen kann man sein Smartphone wirksam schützen:

  • Finger weg von dubiosen App-Anbietern! Apps nur aus vertrauenswürdigen Stores herunterladen.
  • Vorsicht bei Links in E-Mails oder SMS von unbekannten Absendern.
  • Vorsicht bei verdächtigen Berechtigungen von Apps. Braucht eine Taschenlampen-App wirklich Zugriff auf Ihre Kontakte?
  • Halte dein Gerät immer auf dem neuesten Stand. Regelmäßige Updates sind der beste Schutz.

Der wichtigste Tipp zum Schluss: Wenn euer Smartphone keine Sicherheitsupdates mehr erhält, solltet ihr entweder über ein Upgrade oder ein alternatives Betriebssystem nachdenken. Ein aktuelles Gerät ist die beste Verteidigung gegen Bedrohungen wie Rafel RAT.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.