Windows 10
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Windows 10 soll weniger Daten von Minderjährigen sammeln

Terry Myerson von Windows kündigte an, dass Windows 10 künftig weniger Daten erheben will, sofern die Benutzer Kinder oder Jugendliche seien.

Microsoft kündigte in einem Blogbeitrag an, dass Windows 10 künftig weniger Daten erheben will, sofern die Benutzer Kinder oder Jugendliche seien. Damit versucht das Unternehmen auf die weltweite Skepsis der ausgeprägten Sammelleidenschaft in Redmond einzugehen. Eltern können ihre Zöglinge nach dem Update nicht mehr so einfach überwachen.

Nach einem zukünftigen Update von Windows 10 soll nicht mehr aufgezeichnet werden, welche Webseiten die Minderjährigen benutzt oder welche Programme sie gestartet haben. Bislang können sich Eltern jede Woche eine Art Bericht über alle Aktivitäten ihrer Zöglinge schicken lassen. Diese intensive Form der Überwachung wurde vielfach kritisiert.

Microsoft-Geschäftsführer Terry Myerson schrieb aber auch, dass damit die Erhebung der Nutzerdaten nicht vorbei sei. Nach eigenen Angaben soll es dem Unternehmen vor allem darum gehen zu prüfen, welche Programme häufig abstürzen. Auch sonst ginge es in erster Linie um eine Verbesserung der Nutzererfahrung von Windows 10. Eine Überwachung der eigenen Kommunikation via Skype oder E-Mail soll hingegen nicht stattfinden. Ob diese Aussagen ausreichen, um die Datenschützer zufrieden zu stellen? Am Geschäftsmodell von Windows 10 hat sich durch diese Ankündigung nichts geändert, die Anwender zahlen weiterhin mit ihren Daten.

Die Übermittlung der Daten soll übrigens ausnahmslos verschlüsselt stattfinden. Die Angaben habe man danach sicher untergebracht. Microsoft geht es nach eigenem Bekunden nicht darum, die Identität der Nutzer festzustellen. Man interessiere sich aber sehr wohl für die Vorlieben eines jeden Anwenders von Windows 10. Auch die hauseigene Software zur Spracherkennung, Cortana, sei Teil dieser Analyse-Strategie.

Viele Windows 7-Kunden hielten es in der Vergangenheit nicht für notwendig, auf den Nachfolger Windows 8 zu wechseln. Die Ankündigung ist als weiterer Versuch zu werten, die Kunden zu einem Wechsel zum neuen Betriebssystem zu bewegen. Man wird sehen, ob dies gelingen wird.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.