Datenklau in China beim Technologieriesen Apple und ein möglicher Millionenschaden: 22 Personen wurden Berichten zufolge festgenommen.
22 Personen sollen in China persönliche, sensible Kundendaten des Technologieriesen Apple gestohlen und weiterverkauft haben. Dadurch ist ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Bei den Tätern habe es sich auch um Mitarbeiter des iPhone-Konzerns gehandelt. Es ist bisher nicht bekannt, ob es sich um die Daten chinesischer oder ausländischer Nutzer handelt, berichtet Engadget.
Apple veranlasste Festnahmen eigener Mitarbeiter
Wie die Polizei in der Provinz Zhejiang mitteilte, hat man 22 Verdächtige festgenommen. Darunter 20 Angestellte von Apple China, die im Direktmarketing und Outsourcing tätig waren. Man wirft ihnen vor, persönliche Daten von iPhone– und Mac-Nutzern entwendet zu haben, wie Namen, Telefonnnummern und Apple-IDs. Dafür sollen sie eine interne Datenbank des Konzerns abgefragt und die Daten anschließend auf dem Schwarzmarkt gewinnbringend veräußert haben.
Für die Datensätze, die unter anderem die Kombinationen von Apple-ID-Nutzernamen, Telefonnummern und andere Angaben enthielten, wurden auf dem Schwarzmarkt immerhin zwischen 10 und 180 Yuan gezahlt, was umgerechnet 1,30 bis 23,50 Euro pro Datensatz entspricht. Bis die Sache auffiel, sollen die Beschuldigten zusammengenommen bereits einen Betrag von über 50 Millionen Yuan (6,5 Millionen Euro) erwirtschaftet haben.
Bisher noch völlig unbekannt ist, wie viele Nutzer von dem Datendiebstahl betroffen sind. Ebenso unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob es sich um die Daten chinesischer oder ausländischer Nutzer handelt. Ebenso zu klären wäre, auf welche internen Datenbanken die Mitarbeiter Zugriff hatten und wer die Empfänger dieser Daten gewesen sind.
Viel Geld mit Datendiebstahl verdient
Klar ist hingegen, dass es schwierig werden dürfte, konkrete Schlussfolgerungen aus der Sache zu ziehen, mit denen vergleichbare Taten zukünftig unterbunden werden können. Denn hier ist es sicherlich nicht damit getan, den Zugang zu den Daten deutlich einzuschränken. Das könnte den Kundendienst von Apple weltweit vor ein großes Problem stellen. Denkbar wäre, solche Verfahren zum Einsatz zu bringen, die auffällige Datenabfragen eher erkennen. Vermutlich wird man aber einfach damit leben müssen, dass es nicht vertrauenswürdige Insider in Unternehmen gibt.
Das Netzwerk der Kriminellen hat man nach Angabe der Behörden zerschlagen. Der Polizei zufolge gingen den Festnahmen, die bereits am vergangenen Wochenende in vier Provinzen stattfanden, monatelange Ermittlungen voraus.
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