Roscomnadzor apps
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Bildquelle: Pacific24

Wegen Piraterie: Russland setzt Roscomnadzor auch auf App Stores an

Um Entwicklern von Piraten-Apps das Handwerk zu legen, will Russlands Behörde Roscomnadzor sogar Google Play und Apples App Store belangen.

Russlands Behörde Roscomnadzor will gegen Apps vorgehen, die den Zugang zu raubkopierten Inhalten ermöglichen. Wenn Entwickler nicht im Eiltempo Aufforderungen der Behörden reagieren, wird der Medien-Wachhund unter Umständen auch Maßnahmen gegen Plattformen wie Google Play und Apples App Store einleiten. Das berichten die russische Zeitung Kommersant und der Filesharing-Blog TorrentFreak.

Roscomnadzor übernimmt Kontrollaufgabe

apk mania logoBei den Anwendungen handelt es sich primär um Aggregatoren, die Inhalte von einer Vielzahl von Drittanbieter-Plattformen beziehen. Theoretisch können alle diese Plattformen blockiert werden. Russland will aber nun den Zugang zu den Apps selbst sperren, wenn die Entwickler den Vertrieb der entsprechenden Software nicht einstellen.

„Kommersant“ berichtet über einen Entwurf, der das Urheberrechtsgesetz in Russland maßgeblich verändern könnte. Eine zentrale Rolle spielt dabei Roscomnadzor. Die russische Aufsichtsbehörde für Massenmedien, Telekommunikation und Datenschutz soll die Eigentümer von Apps auffordern, die Verbreitung ihrer rechtsverletzenden Anwendungen einzustellen. Innerhalb eines Tages muss auf die Aufforderung eine Reaktion und entsprechende Taten folgen.

ISP-Blockaden geplant

Sollte das allerdings fehlschlagen, wendet sich Roscomnadzor dann an die Stelle, die „die Platzierung der Anwendung gewährleistet“. Gemeint sind damit Websites oder Vertriebsplattformen. Laut Karen Ghazaryan, Analystin bei der Russischen Vereinigung für elektronische Kommunikation (RAEC), werden Dienste wie Google Play und Apples App Store deshalb im Fokus stehen. Fehlende Maßnahmen könnten dann sogar zu ISP-Blockaden führen.

Roskomnadzor Flagge Roscomnadzor
Wappen Roscomnadzor

Blockieren von „spezifischen Lokationen“

Sinn der neuen Gesetze sei es nicht, ganze Websites oder Anbieter wie Google Play zu blockieren. Stattdessen soll die vorgeschlagene Blockierung präzise sein und auf die spezifischen Lokationen abzielen, an denen die Apps zu finden sind. Alexei Byrdin von der Internet Video Association dürfte dies gefallen. Er schlägt im Gespräch mit Kommersant außerdem vor, dass Vertreiber generell mit Sanktionen rechnen sollten.

„Es lohnt sich, die Möglichkeiten der Einflussnahme auszuweiten, so dass sie wirklich reagieren und zum Beispiel erhebliche Geldstrafen erhalten – wie die für Suchmaschinen geltenden Strafen für das Nicht-Löschen von Links zu raubkopierten Ressourcen“, sagte er.

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Über

Student und schon lange im Journalismus unterwegs. In der Vergangenheit Mitarbeiter für eine Vielzahl von klassischen Printzeitungen und Newsportalen. Erst für Lokalredaktionen, dann Sport und Gaming, seit Anfang 2020 im Dienst für die Tarnkappe. Abseits davon bin ich vor allem interessiert an Geopolitik, Geschichte und Literatur.