Der Teenager, der durch die Promi-Twitter-Hacks u.a. von Joe Biden und Bill Gates bekannt wurde, ist zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Der jugendliche Twitter-Hacker Graham Ivan Clark hat sich des spektakulären Bitcoin-Betrugs im vergangenen Sommer für schuldig bekannt. Dafür hat er gemeinsam mit zwei Mitstreitern gleich Dutzende hochkarätiger Konten im sozialen Netzwerk übernommen. Am Dienstag legte er bei Gericht in Florida ein Geständnis ab. Clark, der zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt war, wird im Rahmen einer Jugendstrafe, „nur“ drei Jahre im Gefängnis verbringen. Daran schließt sich eine dreijährige Bewährungszeit an, berichtet Tampa Bay Times.
Promi-Twitter-Hack erfolgreich durch Social Engineering
Bis dahin noch unbekannte Hacker übernahmen bei Twitter am 15. Juli 2020 Konten von Prominenten und Firmen. Darunter befanden sich einige großen Unternehmen, wie Apple und bekannte Personen, wie Joe Biden, Bill Gates, Kim Kardashian, Barack Obama, Elon Musk, Jeff Bezos u.v.m. Auf den übernommenen Konten lockten sie mit dem Versprechen, wer ihnen Bitcoin überwiese, bekäme dann das Doppelte zurück, zahlreiche Leichtgläubige in die Falle.
Laut Twitter wandten die Hacker bei einigen Mitarbeitern des Unternehmens Social Engineering an, um infolge mit deren Zugängen auf interne Twitter-Systeme zuzugreifen. Den Hackern ist es dann gelungen, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu umgehen. Der Vorfall stellte eine schwerwiegende Sicherheitsverletzung für Twitter dar. Das soziale Netzwerk sah sich daraufhin gezwungen, alle verifizierten Konten für mehrere Stunden vom Senden von Tweets auszuschließen, während man die Plattform gesichert hat. Clark, der zu der Zeit ein Schüler an einer High School war, galt als Drahtzieher. Kurz nach dem Hack wurde Clark in seinem Haus in Hillsborough, Florida, festgenommen. Clarks Partner, Nima Fazeli aus Orlando und Mason Sheppard aus Großbritannien, sind ebenfalls wegen Bundesverbrechen angeklagt.
Aktion brachte den Twitter-Hackern Einnahmen in Höhe von ca. 117.000 US-Dollar
Die Hacker haben zunächst 130 Twitter-Accounts ins Visier genommen. Bei 45 davon ist es ihnen gelungen, das Passwort zurückzusetzen, sich einzuloggen und Tweets abzusetzen. Insgesamt haben sie drei verschiedene Bitcoin-Konten und ein Ripple-Konto angegeben. Darauf sollten die ahnungslosen User im Rahmen der vorgetäuschten Aktion ihr Krypto-Geld einzahlen. Die höchste Transaktion wäre infolge 42.000 Dollar gewesen. Die Behörden gaben bekannt, der Betrug habe Bitcoin in Höhe von insgesamt 117.000 US-Dollar eingebracht. Clark soll dabei seine beiden Mitstreiter in einem Online-Forum zum Verkauf von Benutzernamen namens OGusers getroffen haben.
Ermittler folgten auch der Spur des Geldes
Wie Wired damals berichtete, führten die Bitcoin-Überweisungen, aber ebenso die IP- und E-Mail-Adressen die Ermittler in ca. zwei Wochen zu zwei von drei der mutmaßlichen Täter. An den Ermittlungen waren FBI, IRS und Secret Service beteiligt. Aufgrund der Ergebnisse beschuldigte das Justizministerium am Freitagnachmittag den in Großbritannien ansässigen Mason S. und Nima F. aus Orlando, Florida, einer Teilnahme am Twitter-Hack.
Clark bekam Jugendstrafe
Im Rahmen eines Deals mit der Staatsanwaltschft bekannte sich Clark aktuell des organisierten Betrugs für schuldig. Dieser könnte maximal 30 Jahre Gefängnis nach sich ziehen. Er wurde jedoch als „jugendlicher Straftäter“ verurteilt, was seine Gefängniszeit erheblich verkürzt. Clark wird infolge drei Jahre in einem Gefängnis für junge Erwachsene verbüßen, an die sich drei Jahren Bewährung anschließen.
Clark wurden dabei bereits 229 Tage seit seiner Verhaftung im letzten Sommer gutgeschrieben. Zudem eröffnet sich für ihn die Möglichkeit, einen Teil seiner Haftstrafe in einem Bootcamp zu verbüßen. Clark wird ebenso verboten, Computer ohne Erlaubnis und ohne Aufsicht der Strafverfolgungsbehörden zu benutzen.
Andrew Warren, Staatsanwalt von Floridas 13. Justizkreis, führte in einer Erklärung an
„Graham Clark muss für dieses Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden und andere potenzielle Betrüger müssen die Folgen erkennen. In diesem Fall konnten wir diese Konsequenzen ziehen und gleichzeitig erkennen, dass unser Ziel bei jedem Kind, wann immer möglich, darin besteht, dass sie ihre Lektion lernen, ohne ihre Zukunft zu zerstören.“
Tarnkappe.info