Der WhatsApp-Konkurrent Threema will zeitnah eine Option für Videotelefonie anbieten. Die Funktion befindet sich aktuell in der Testphase.
Der Ende-zu-Ende-verschlüsselte Schweizer Instant-Messaging-Dienst Threema wartet mit einer neuen Funktion auf. Wie das Unternehmen im letzten Blogbeitrag mitteilt, wird die Option für Videoanrufe in den aktuellen Beta-Versionen der Messenger-App für iOS und Android gerade getestet.
Threema-Messenger setzt sich für Sicherheit und Datensparsamkeit ein
Threema war einer der ersten Messenger, bei dem Sicherheit und Datensparsamkeit oberste Priorität hatten. Er gilt demnach schon seit Jahren als sichere WhatsApp-Alternative und das nicht nur aufgrund seiner Verschlüsselung und dem Server-Standort in der Schweiz. Das Unternehmen legt zudem besonderen Wert auf Datenschutz. Threema-Nutzung erfordert im Gegensatz zu den meisten Konkurrenz-Produkten weder eine Telefonnummer noch personenbezogene Angaben. Bei der Einrichtung der App wird statt persönlicher Daten eine zufällige Threema-ID generiert. Auf diese Weise ist es möglich, den Messenger komplett anonym zu verwenden.
Besonders großen User-Zuwachs konnten Threema seit 2014 verzeichnen, als Facebook am 21.02 2014 WhatsApp übernahm. Obwohl die App kostenpflichtig ist, haben viele WhatsApp-User zu Threema gewechselt. Demgemäß verdoppelte der Messenger die Anzahl seiner Nutzer innerhalb nur eines Tages auf 400.000. Von Februar bis April versiebenfachte sich der Anteil auf mehr als 2,8 Millionen. Derzeit (Stand: 2020) nutzen über 8 Millionen Privatnutzer Threema.
Auch neue Videoanruf-Funktion punktet durch Sicherheit
Gemäß Angaben der Entwickler bleiben auch bei der neuen Funktion, den Videoanrufen, Sicherheit und Datenschutz gewahrt. Dementsprechend sind die Videoanrufe vollständig Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Die Verschlüsselung bezieht sich hierbei nicht nur auf Bild und Ton, sondern umfasst auch die Signalisierung. Niemand könne neben den Gesprächsteilnehmern auf die Videos zugreifen, noch sie mitschneiden, auch Threema selbst nicht. Mittels Tippen auf das Kamerasymbol lassen sich die Video-Übertragungen beliebig zu- und wieder abschalten.
Threema gibt weiterhin an, dass Sprach- und Bildqualität bei guter Verbindung optimal seien und sich automatisch der verfügbaren Bandbreite anpasst. Für Android-Nutzer wäre es selbst beim Verlassen der App noch gewährleistet, den Videoanruf im „Bild-im-Bild“-Modus weiterlaufen zu lassen. Zudem sind auch einseitige Videoübertragungen machbar. Hier entscheidet jeder Teilnehmer selbst, ob und wann er seine Kamera zur Übertragung freigibt.
Das neue Feature steht ab sofort Teilnehmern des Betaprogramms bereits zum Testen zur Verfügung. Um die Beta-Version von Threema für Android aktuell nutzen zu können, sollte man sich im Google Play Store «Für Betaprogramm anmelden» und dann auf «Mitmachen» tippen. Aufgrund von Beschränkungen Seitens Apple ist es derzeit jedoch ausgeschlossen, weitere iOS-Betatester aufzunehmen.
Lesetipp: Unser Interview mit Threema!
Foto LoboStudioHamburg, thx!
Tarnkappe.info