lesen.to, Sperrmeldung
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Lesen.to – illegaler E-Book Blog von mehreren Browsern blockiert

Wer den E-Book Blog Lesen.to aufrufen will, bekommt beim Firefox und Google Chrome statt der Startseite lediglich einen Warnhinweis zu sehen.

Wer heutzutage den E-Book Blog Lesen.to aufrufen will, bekommt beim Firefox und Google Chrome statt der Startseite lediglich einen Warnhinweis zu sehen. Angeblich wird darüber Schadsoftware vermittelt, die der Preisgabe von Passwörtern oder Kreditkarteninformationen dient. Außerdem haben sich die Betreiber für den Sharehoster Filenugget entschieden, der keine Downloads mehr ohne eine vorherige Registrierung erlaubt.

Als betrügerische Seite angezeigt

Schlechte Nachrichten für die Betreiber von Lesen.to. Auf diversen Browsern wird der Zugang zu ihrem Blog verweigert. Lesen.to wurde als betrügerische Seite gemeldet. Zwar gibt es natürlich weiterhin die Möglichkeit, die Warnhinweise zu ignorieren, um die Seite dennoch zu besuchen. Eine Vielzahl möglicher Besucher wird davon aber sicher Abstand nehmen. Das wird sich mit Sicherheit negativ auf die Seitenzugriffe auswirken, die sich in den letzten Monaten sowieso schon nicht so besonders toll entwickelt haben. Wie es zu dieser Blockade kam und ob sie berechtigt ist, wird nicht im Detail ausgeführt. Die frühere Partnerseite JustPorn.to ist von der Sperre nicht betroffen. Für die Betreiber ist die Blockade von Nachteil, weil sie den Wert ihrer Seite reduzieren wird. Vor einigen Tagen gab man bekannt, Lesen.to verkaufen zu wollen. Ob der geplante Wechsel der Eigentümer real ist oder nur vorgetäuscht werden soll, bleibt abzuwarten.

Lesen.to hat alle Downloads auf Filenugget umgestellt

Sehr nervig ist auch der Wechsel zum Sharehoster FileNugget der Berliner Content Publishing Media GmbH. Dort muss man sich vor jedem Download unter Angabe der eigenen E-Mail-Adresse registrieren, um ein 14-tägiges Testabo abzuschließen. Dies ist nach eigenen Angaben jederzeit kündbar. Ohne ein kostenloses Testpaket, bei dem man seine eigene Bankverbindung, den PayPal-Account oder die Kreditkartendetails angeben muss, geht aber gar nichts mehr. Lesen.to hat sämtliche Download-Links der Hauptseite (auf den Unterseiten sind noch die alternativen Hoster verfügbar!) auf admeerkat.com umgestellt, was seinerseits auf Filenugget weiterleitet.

Fazit: Das Affiliate-Programm ist offenbar recht attraktiv für die Macher von Lesen.to. Doch sie machen ihre Rechnung ohne den Wirt, denn die meisten Nutzer werden dabei nicht mitspielen. Sie sind gewohnt, ihre Archive anonym bei Uploaded, Share-Online oder einem Freehoster zu beziehen. Oder aber sie nehmen den Dienst von Fake-IT oder anderen Webseiten in Anspruch, um falsche Angaben bei der Registrierung zu machen. Die Beteiligten werden so oder so leer ausgehen. Recht eindeutig fiel im Januar bei Lesen.to die Abstimmung über den Hoster der Wahl ab. Die meisten Nutzer stimmten für Share-Online.biz, obwohl E-Books dort mitunter sehr schnell löscht. An den Wünschen der Leser hat man sich mal wieder nicht orientiert, die Umfrage hätte man sich eigentlich sparen können. Warum versteckt man die Download-Links zu RapidGator, Oboom oder Share-Online.biz, wenn es nicht um’s liebe Geld geht? Was soll das?

Update

Die Macher von Lesen.to haben jetzt auf die Sperre von Google reagiert:

„Wie sicher alle wissen, ist die Meldung die bei einigen Browser erscheint ein großer Humbug. Da hat sich mal wieder jemand einen Spaß erlaubt. Der Grund der Meldung ist noch perfider, denn wo sollten wir denn persönliche Daten ausspähen können? Google wird die Meldung ohnehin in den nächsten Tagen zurücknehmen, um das zu beschleunigen bitten wir Euch diese Falschmeldung an Google zu melden und zwar hier https://safebrowsing.google.com/safebrowsing/report_error/?hl=de . Unsere Seite ist und bleibt sicher ;-) für Eure Mithilfe bedanken wir uns.

Das Team von Lesen.to“

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.