Lenas Bioladen
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Lenas Bioladen: Mutmaßliche Darknet-Drogenshop-Betreiber in Haft

Bayerische Ermittler haben zwei Verdächtige festgenommen, die über "Lenas Bioladen" im Darknet Drogen verkauft haben sollen.

Als Ergebnis zweijähriger intensiver Ermittlungsarbeit haben Beamte der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben Oberfranken (KPI/Z) zwei mutmaßliche Betreiber des Darknet-Drogenshops „Lenas Bioladen“ festgenommen. Sie sollen mit dem Drogenverkauf eine Million Euro umgesetzt haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Dienstag mit.

„Bio“ belebt das Geschäft

Cybercrime-Experten der KPI/Z Oberfranken wurden im Rahmen von Initiativermittlungen auf den Darknet-Onlineshop „Lenas Bioladen“ aufmerksam. Daraufhin nahmen die Ermittlungen im Oktober 2018 ihren Anfang. Produkte mit den Handelsnamen „Lenas Cheese“ oder „Lenas Hawaiian Snow“ fanden ihren Absatz über den Postweg bei Käufern aus ganz Deutschland und des benachbarten Auslands.

Die Ermittler stellten fest, dass zwischen Juni 2018 und März 2020 mindestens vier Kilogramm Marihuana über den Online-Shop verkauft und ausgeliefert worden. Die Beamten gehen allerdings davon aus, dass die über den Shop verkaufte Drogen-Gesamtmenge deutlich größer ausfällt.

Spur von Lenas Bioladen führte anfangs nach Neu-Ulm

Zunächst führte eine Spuren-Auswertung nach Neu-Ulm. Von hier aus sollen die Shopbetreiber ihre illegalen Waren verschickt haben. Eine weitere Spur führte die Ermittler 2019 in den Alb-Donau-Kreis. Der Verdacht erhärtete sich gegen zwei Tatverdächtige, die mutmaßlichen, gemeinsamen Betreiber von „Lenas Bioladen“. Am 21. Juli 2020 kam es zu Hausdurchsuchungen bei beiden Beschuldigten. Dabei haben die Beamten Verpackungsmaterial, Mobiltelefone, Computer, Speichermedien und Vermögenswerte, wie Bargeld und Bitcoin, sichergestellt.

Untersuchungshaft angeordnet

Am 22. Juli 2020 haben die Beamten im bayerischen Neu-Ulm und Reutlingen in Baden-Württemberg die beiden Männer im Alter von 42 und 31 Jahren verhaftet. An die mutmaßlichen Betreiber von Lenas Bioladen ergingen auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Untersuchungshaftbefehle wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Inzwischen befinden sie sich in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten. Ihnen werden mehrere Fälle des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Für das Vergehen sieht das Gesetz Freiheitsstrafen von einem bis zu 15 Jahren vor.

Auch Kunden von Lenas Bioladen im Visier der Ermittler

Gemäß Spiegel-Informationen war „Lenas Bioladen“ auch auf dem 2019 vom Netz genommenen „Wall Street Market“ aktiv. Die Beschuldigten sollen sich dort ein Händlerprofil angelegt haben. Nicht auszuschließen seien kommende Ermittlungsverfahren auch gegen Kunden von „Lenas Bioladen“, informiert der Spiegel.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.