Wir haben mit Spiegelbest einen guten Kompromiss gefunden. Er darf jeden Sonntag bloggen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Hier also seine Trollecke.
[edit Lars:]Wir haben mit Spiegelbest einen guten Kompromiss gefunden. Er darf jeden Sonntag bloggen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Die Leser müssen das nur noch ein Mal pro Woche „ertragen“, Spiegebest ist im Gegenzug glücklich. Ein guter Name für diesen Bereich wird noch gesucht. Wer eine gute Idee hat, bitte kommentieren![:edit]
Die Tarnkappe als Thinktank, Trollhaufen oder News-Plattform?
200 Kommentare suchen einen Beitrag. Ich habe einen Beitrag geschrieben – dem Wesen nach eigentlich einen längeren Kommentar. Darin habe ich gefordert, dass die Kommentarfunktion geschlossen werden soll (weil in den Kommentaren das Löschen meiner Beiträge gefordert wurde). Eigentlich wenig tragend, der Beitrag. Fast vergessen – da war noch ein Troll, der davon absehen wollte, mich downzuvoten, wenn ich davon absehe, Beiträge zu schreiben. Ungevotete ungeschriebene Beiträge – das wär mal eine neue Blogkategorie! Aber heute soll es um die Zukunft von Tarnkappe gehen, versprochen!
Denn im Hintergrund von Tarnkappe diskutieren wir zu dritt – Lars, Perseus und ich – was die Tarnkappe sein soll. Es ist eigentlich ein Jammer – und soll hiermit ungeschehen sein – dass davon nichts an die Öffentlichkeit kommt! Ich fass es mal für die Schnellleser zusammen: Lars sieht in der Tarnkappe ein ernsthaft journalistisches Portal. Dienend der Information. Perseus schaut ein wenig in die Zukunft. Er sieht die Tarnkappe als Trendsucher, ein wenig als Thinktank.
Da denkt ihr jetzt: Das kann ja nie was werden mit ihm und Lars! Und der Thinktank von Perseus ist nichts als ein Spielzeugpanzer! Und was ist mit Spiegelbest?
Kommentare zeigen Trends an
Aber halt, nehmen wir mal die Idee, dass die Tarnkappe ein Thinktank sein soll – für Trends im Netz. Hört sich gruselig seriös an, ist es aber nicht! Wie will Lars zu Trends kommen, wenn er nur Informationen hat. Gut, er kann schnell sein, er kann tief ins Netz hinein horchen. Aber Informationen sind etwas Vorhandenes. Etwas Totes, wenn ihr so wollt. Trends dagegen sind etwas Ungeschehenes. Mit ihnen spielt die Gegenwart, ehe es ihr ernst wird – ohne Stundenplan und ohne Aufsicht.
Da ist also ein Beitrag, der eigentlich kein Beitrag ist. Er hat aber 200 Kommentare und stellt den Tarnkappenrekord ein (und zwar locker!). Als Information ist er ein Nichts. Es gibt ihn vom Verstand her nicht. Und doch gibt es ihn! Ganz eindeutig gibt es ihn! Wenn ihr die Kommentare als Spur seht, muss die Frage fallen: Kann ein Nichts eine solche Spur hinterlassen!?
Da könnten wir jetzt auf die Idee kommen, dass dieses Nichts ein gegenwärtiges Nichts und ein zukünftiges Etwas ist. Also eine beachtete Karriere als Information vor sich hat. (Und dann ist auch Lars wieder zufrieden!) Aber erst wenn Zeit fließt! Und in der Vorzeit ist es ein ‚Trend‘! Und deshalb ist ein Trendsucher eine Art Geisterjäger. (Gruß an John Sinclair!)
Gehen wir also betrachtenderweise um den Beitrag herum … Es war kein rationaler Beitrag, keine Infos, kein schließfertiger Gedanke, kein Auf- und Abbau, wie es sich gehört. Das schon mal nicht. Der Beitrag war eine Provokation, wurde einfach aus dem Bauch heraus geschrieben. Sollte kein Beitrag sein (eigentlich). Und war es am Ende doch.
Und ich sag euch, so – genau so – sieht ein Trend aus!
Ich drücke mich gern etwas klarer aus: Die Leute verlieren (trendmäßig) das Interesse an alten Informationen und gedachten Gedanken. Dieses ganz Rationale drückt ihnen auf die Stimmung. Sie sind es nicht satt – das sage ich nicht – aber sie springen geradezu begeistert auf den Scherben der Rationalität herum! Es braucht einen kleinen Anlass (oder keinen) und schon tanzen sie wie neubeseelt herum! Und schreien und wüten und vereifern sich …
… ihr wolltet euren Netztrend – nun, da habt ihr ihn! Werdet glücklich damit – ich schenke ihn euch!
Euer Spiegelbest!
Bildquelle: Shutterstock, thx.