Spiegelbest verwiest auf den Unterschied zwischen dem Betreibern der Boerse.bz, PöserHacker, und Dirk von Kino.to. Ein Kommentar.
Lars hat dankenswerterweise ein paar Hintergründe zur Aussperrung bei der Boerse.bz zusammengetragen -> Netzpiloten.de. Ich möchte diese Hintergründe von PöserHacker ein wenig von hinten beleuchten.
Boerse.bz ist nicht Kino.to
Dirk, der Betreiber von Kino.to betrieb die Seite in seiner Wohnung, vor Ort, in Deutschland eine kleine Serverfarm. Es ist völlig egal, wer ihn auffliegen ließ und ob ihr die Geschichten der GVU glaubt. Fakt ist, dass Dirk real existierte und dass seine Server real greifbar waren. Dies ist der entscheidende Unterschied zum Fall des Betreibers der Boerse.
Wer immer Boerse.bz betreibt oder andere Foren, hat sich anonym bei einem Offshore Hoster angemeldet und zahlt seine Rechnungen so, dass niemand sie zu ihm zurückverfolgen kann. Es gibt bei diesen Foren oft die Techniker und die Experten, was die Geldwege anbelangt. Nicht immer in Personalunion. Letztere mieten die Server als auch die Domain (= die Webadresse).
Um ein Beispiel zu nennen, hat der Betreiber sich als TommyTomate@secure-mail.biz angemeldet und wie-auch-immer bezahlt. Die deutschen Rechtsanwälte haben sich also an den Offshore Hoster gewandt und das Angebot ‚Boerse.bz‘ angemahnt und mit Klage gedroht. Und der Offshore Hoster hat seinerseits den Kunden Herrn Tommy Tomate angemahnt. Er existiert zwar nicht, aber die Boerse.bz läuft sehr wohl auf existierenden Servern dort und kann selbstverständlich off gehen, wenn der Hoster es so entscheidet.
Es wird auch spekuliert, dass ‚PöserHacker‘, der (angebliche) Betreiber der Boerse.bz, aufgeflogen ist. Dazu sollte ich sagen, dass jeder, der sich prominent in der Szene betätigt, immer wieder auf Nutzer trifft, die ihn auffliegen lassen wollen. So wollte ein Kommentator meinen Klarnamen in meinem (!!) Blog sogar versteigern (!!!) – einer der Höhepunkte meines ereignisarmen Lebens ;) (Habe ich damals gelöscht, als ich die ersten 20 besorgten PNs bekommen hatte.)
Keine Ahnung, was daraus geworden ist, aber es hat in der zeitlichen Folge eine Hausdurchsuchung bei einer Person gegeben, die für ‚Spiegelbest‘ gehalten wurde. Der Betrag und eine nettes Video dazu findet ihr hier -> Tarnkappe.info. (Ich nutze zig Aliase, wohl auch im Geltungsbereich des Kölner Telefonbuches. Ob da eine Zusammenhang besteht, weiß ich nicht.)
PöserHacker – ein Praktikant der GVU?
Jetzt nehmen wir mal den unwahrscheinlichen Fall an, dass ‚PöserHacker‘ in der Tat der Betreiber der Boerse ist (also kein Spaßnick ist oder das Projekt eines GVU-Praktikanten) und sich ernsthaft einem Moderator gegenüber offenbart hat (und Fotos getauscht hat!!): Eine Hausdurchsuchung würde anders als bei Dirk von Kino.to und seinen Servern nichts erbringen. PöserHacker hat zu Hause keine Server stehen.
Zudem liegt der gesamte Mailverkehr beim Offshore Hoster. Die Tickets – eine Art interne Geschäfts-PN – liegen alle dort. Falls also eine Hausdurchsuchung stattfinden sollte, dann müsste sie bei Tommy Tomate stattfinden.
Frage: Warum sollte sich PöserHacker absetzen, warum?
Mag sein, dass die GVU zu viel Geld hat. Aber an der ganzen Geschichte macht mich misstrauisch, dass die GVU so oft erwähnt wird. Das riecht stark nach einer Marketing Aktion, die nichts kostet und ein paar frühere Kunden aufscheuchen soll. Das Risiko hat ja immer der Richter, wenn die Hausdurchsuchung den Falschen trifft!
Sollte es aber stimmen, dass die GVU Bitcoins für anonyme Hinweise ohne großes Risiko unter die Leute bringt, dann wäre dies ein Geschäftsfeld, das ich glatt übersehen habe … ;)
Tarnkappe.info