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Bildquelle: piqsels

Unter dem Radar: Der satirische Monatsrückblick (Juni/2017)

Auch im Juni eskalierten die Ego-Streitigkeiten und Kleinkriege, wurden fleißig Fake News u.v.m. verbreitet. Die Glosse deckt auf, zuverlässig & ungeschönt.

Der Juni, zwischen dem romatisch verklärten Wonnemonat Mai und den Sommerferien gelegen, sollte eigentlich zur Freude Anlass geben. Passend dazu zeigte sich zumindest das Wetter auch von seiner besten Seite. Alles gut also? Eher nicht. Wie so oft trügt wohl auch hier der Schein – oder aber manche Monate haben schlichtweg die bessere PR-Abteilung. Von Harmonie, Entspannung und sonnig schönen Gefühlen jedenfalls war in den letzten Wochen wieder einmal nicht viel zu merken. Stattdessen eskalierten wieder einmal die Ego-Streitigkeiten und Kleinkriege, wurden fleißig Fake News und alternative Fakten verbreitet und extremistische Cybers zogen marodierend durch das Land. Der ganz normale Wahnsinn also, wie unser Monatsrückblick (Glosse) aufdeckt.

Glosse Juni 2017 – Die CDU und das Grauen in der Wiege

Wie gesagt: das Böse lauert mitunter dort, wo man es nicht unbedingt vermutet, zum Beispiel in Kindergärten und auf Spielplätzen. Horrorfilm-Fans ist das seit „Omen“ und „The Ring“ nichts neues mehr, doch nun hat es sich anscheinend auch bis zur Politik herumgesprochen: Kinder sind böse und gefährlich, zumindest einige.

Und was macht man, wenn unter einer großen Gruppe potentiell ein bis drei Terroristen/Extremisten/Filesharer/Dämonen/extremistische Cybers sind? Richtig, einfach die ganze Gruppe überwachen. Dieser heroischen Maxime deutscher Politik der Gegenwart folgend, zog jetzt Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU), für derlei Heldentaten immer zu haben, die einzig logische Schlussfolgerung: Kinder müssen endlich überwacht werden dürfen. Das wurde ja auch Zeit. Sonst lesen wir demnächst von marodierenden Kinder-Horden, die mit Keksen werfend und lautstark Rolf Zuckowski hörend plündernd und brandschatzend durch die Innenstädte ziehen, gelenkt von Satan und angefeuert von extremistischen Cybers… nicht nur in der Glosse eine wahre Horrorvision…

Tainted Love

Auch mit der Liebe ist es mitunter kompliziert. Damit ist jetzt nicht nur der Beziehungsstatus gemeint. Es ist vielmehr so, dass auch dieses edle Gefühl mitnichten immer dort zu finden ist, wo dies behauptet wird. So verbarg sich hinter der Bezeichnung „Chemical Love“ etwa – ein schnöder Online-Drogenhändler. Bekanntlich wird im Internet ja alles gehandelt, wofür es eine Nachfrage gibt, also neben Waffen, Trojanern und Windows-Schwachstellen unter anderem auch Drogen. Der Unterschied ist, dass die Bundesregierung an Drogen, im Gegensatz zum Rest, allenfalls ein privates Interesse hat, weswegen ihr Verkauf durchaus häufiger sanktioniert wird. Folgerichtig wurden auch die Betreiber von „Chemical Love“ nun verurteilt, auf dass wieder Gerechtigkeit herrscht im Cyberland – oder sowas ähnliches zumindest.

Der geheimnisvolle Apfel

Dass man sich auf  die Ehrlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht immer verlassen kann, musste der Technologie-Gigant Apple erfahren. Eine chinesische Mitarbeiterin des Konzerns mit dem angebissenen Obst hatte sensible Interna ausspioniert und weiterverkauft. Deswegen hat man sie nun festgenommen.

Interessant ist dabei natürlich die Frage, was für geniale Design-Ideen Apple da so versteckt. Gerade nach der wunderbaren Idee „Kopfhörer ohne Kabel für nur dreimal soviel Geld wie normale Kopfhörer“ liegt die Messlatte diesbezüglich hoch. Womöglich handelt es sich um einen Laptop, bei dem auch noch der letzte USB-Port eingespart wurde? Ein Ladegerät ohne Kabel, zu dem ein vergoldetes Adapter-Kabel für nur zweihundert US-Dollar dazu gekauft werden kann? Eine ansprechend designte Sirene, die losgeht, wann immer jemand in der Umgebung Google-Software nutzt? Oder womöglich doch endlich etwas, worauf Apple-Fans seit Jahren warten: ein Smartphone, das wasserfest ist und winterliche Temperaturen sowie einen Sturz aus 30cm Höhe auf einen flauschigen Teppich aushält… Wir dürfen gespannt sein! Mehr dazu in der nächsten Glosse?

Die Aussichten: wolkig bis stürmisch

GlosseWie ihr seht, sind Harmonie und Tugend nur selten zu finden. Stattdessen regieren eher die dunklen Mächte. Es ist davon auszugehen, dass das in den kommenden Monaten noch weitaus schlimmer wird – immerhin steuern wir geradewegs auf den Wahlkampf zu. Trösten wir uns damit, dass uns immerhin der Stoff für weitere satirische Betrachtungen so schnell nicht ausgehen wird.

Bis es soweit ist, macht es gut und bleibt uns treu! Bis zur nächsten Glosse!

Annika Kremer

Bildquellen: Pdpictures, stevepb, pexels, macyran, thx! (CC0 1.0)

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