Coinbase
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Coinbase stoppte Bitcoin-Transaktionen während Twitter-Hack

Coinbase hat die Bitcoin-Adresse der Twitter-Hacker auf die schwarze Liste gesetzt und damit rund 1.100 Bitcoin-Überweisungen verhindert.

Coinbase hat die Bitcoin-Adresse der Twitter-Hacker auf die schwarze Liste gesetzt. Sie gaben bekannt, dass man durch die Sperrung rund 1.100 Bitcoin-Überweisungen an die Hacker verhindert hätte, die sich vergangene Woche Zugang zu prominenten Twitter-Konten verschafften. Bitcoin-Transaktionen im Wert von mehr als 280.000 US-Dollar konnten so gestoppt werden, wie Forbes berichtet.

Promi-Twitter-Hack gelang durch Social Engineering

Unbekannte Hacker übernahmen bei Twitter am 15. Juli Konten von Prominenten und Firmen. Darunter befanden sich einige großen Unternehmen, wie Apple und bekannte Personen, wie Joe Biden, Bill Gates, Kim Kardashian, Barack Obama, Elon Musk, Jeff Bezos u.v.m. Auf den übernommenen Konten lockten sie mit großen Versprechen. Wer ihnen via Coinbase Bitcoin überwiese, bekäme dann das Doppelte zurück. Damit lockte man zahlreiche Leichtgläubige in die Falle. Laut Twitter wandten die Hacker bei einigen Mitarbeitern des Unternehmens Social Engineering an, um infolge mit deren Zugängen auf interne Twitter-Systeme zuzugreifen. Den Hackern ist es dann gelungen, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu umgehen.

Aktion brachte den Hackern Einnahmen in Höhe von 121.000 US-Dollar

Die Hacker haben zunächst 130 Twitter-Accounts ins Visier genommen. Bei 45 davon ist es ihnen gelungen, das Passwort zurückzusetzen, sich einzuloggen und Tweets abzusetzen. Insgesamt haben sie drei verschiedene Bitcoin-Konten und ein Ripple-Konto angegeben. Darauf sollten die ahnungslosen User im Rahmen der vorgetäuschten Aktion ihr Krypto-Geld bei Coinbase einzahlen. Die höchste Transaktion wären 42.000 Dollar gewesen. Fraglich ist, ob wirklich ausnahmslos alle eingehenden Zahlungen von den Nutzern kam. CNBC wies auf die Möglichkeit hin, dass die Hacker auch selbst Kryptogeld an Coinbase überwiesen haben könnten, um so ihre Erfolgschancen zu vergrößern. Laut Blockchain-Analysefirma Elliptic erhielten die Hacker insgesamt 121.000 US-Dollar an Bitcoin mit etwa 400 Überweisungen. Die New York Times berichtete, hinter dem Angriff stecke eine Gruppe junger Leute. Eine Person namens „Kirk“ benannten sie als Drahtzieher.

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Coinbase verhinderte durch schnelle Reaktion weitere Überweisungen

Coinbase gab aktuell an, die Wallet-Adresse der Hacker gesperrt zu haben. Dadurch wurden über 1.000 Kunden daran gehindert, etwa 280.000 US-Dollar (220.000 GBP) an die Kriminellen zu überweisen. Zirka 14 Coinbase-Benutzer haben Bitcoin im Wert von rund 3.000 US-Dollar an die Bitcoin-Adresse der Betrüger gesandt, noch bevor Coinbase entsprechend reagierte. Ein Coinbase-Sprecher teilte The Verge mit:

„Wir haben den Betrug bemerkt und begonnen, Transaktionen innerhalb weniger Minuten nach der ersten Welle von Einzahlungen zu blockieren.“

Auch die Kryptowährungsbörsen Gemini, Kraken und Binance waren betroffen und reagierten ebenso mit Konto- bzw. Wallet-Sperrungen.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.