Wegen illegalen Handels mit Tabletten im Darknet nimmt das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main vier Männer aus Bad Arolsen fest.
Anfang Februar gingen Mitarbeitern des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main mutmaßliche Darknet-Dealer aus Bad Arolsen ins Netz. Die bei der Aktion festgenommenen vier Männer müssen sich wegen Tabletten-Handels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und Betäubungsmitteln verantworten. Ihr bislang ermittelter Mindestumsatz aus den illegalen Geschäften betrage über eine halbe Million Euro, informiert das Zollfahndungsamt in einer Pressemitteilung.
Durchsuchungen & Festnahmen in Bad Arolsen
Die Festnahmen waren das Ergebnis umfangreicher Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main unter der Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT). Bei den Durchsuchungen in Bad Arolsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) am 04.02.2021 fanden die Ermittler infolge rund 52.000 Tabletten vor.
Zudem konfiszierten sie verschiedene Betäubungsmittel, darunter ca. zwei Kilogramm Amphetaminderivate, rund 100 Gramm Ketamin und ca. 300 Gramm Marihuana. Weiterhin fanden sich eine Schreckschusswaffe sowie mehrere Teleskopschlagstöcke. Die illegale Ware stellten die Beamten auf dem Dachboden eines Beschuldigten sicher.
Die Männern im Alter zwischen 27 und 29 Jahren werden allerdings darüber hinaus noch mit Vorwürfen wegen unerlaubten Handels mit weiteren rund 15 Kilogramm Amfetamin konfrontiert. Sie stehen dabei im Verdacht, verschreibungspflichtige Tabletten und verschiedene Arten von Betäubungsmitteln gleich über mehrere Darknet-Marketplaces zum Verkauf angeboten zu haben.
Verkäufer schon seit Ende 2018 aktiv
Die Verdächtigen aus Bad Arolsen sollen bereits seit Ende 2018 tätig gewesen sein. Seitdem hätten sie einen Umsatz von mindestens einer halben Million Euro erzielt. Wie das Zollfahndungsamt mitteilt, gehören zu den verkauften Substanzen „maßgeblich verschreibungspflichtige Arzneimittel, die hauptsächlich wegen ihrer stark schmerzstillenden, angsthemmenden und entkrampfenden Wirkung in der Humanmedizin zum Einsatz kommen“.
Darknet-Dealer waren keine Gelegenheitstäter
Eine Pressesprecherin des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main weist darauf hin
„Dass es sich bei den als sogenannte Vendoren bezeichneten Darknet-Dealern nicht um Gelegenheitstäter handelt, belegt der bislang ermittelte Mindestumsatz von über einer halben Million Euro aus den illegalen Geschäften.“
Eine ZIT-Sprecherin teilte indessen mit
„Ich bitte um Verständnis darum, dass derzeit weitere Angaben aufgrund der noch laufenden Ermittlungen nicht gemacht werden können.“
Die Verdächtigen haben Ermittler am 04.02.2021 in Bad Arolsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg festgenommen. Das Amtsgericht Korbach wies Untersuchungshaft für die vier Beschuldigten an.
Tarnkappe.info