Über ein Jahr nachdem die Seite offline ging, nahm die philippinische Polizei am Sonntag den ehemaligen Betreiber des Manga-Portals Mangamura.org fest.
Über ein Jahr nachdem die Seite offline ging, nahm die philippinische Polizei den Betreiber des Manga-Portals Mangamura.org fest. Bei Alexa befand sich die Webseite mit 16 Millionen Besuchern monatlich auf dem Rang 940. Von dort aus konnte man auf rund 600 GB Daten zugreifen. Die japanischen Manga-Produzenten hatten die Seite schon länger im Auge. Das offensichtlich rechtswidrige Portal soll die schlimmsten Urheberrechtsverletzungen in der Geschichte Japans hervorgerufen haben.
Mangamura.org: Zugriff auf mindestens 600 GB Daten
Laut einer Mitteilung des Bureau of Immigration verhaftete man am Sonntag den japanisch-deutsch-israelischen 28-jährigen Romi Hoshinko (alias Zakay/Sakay Romi) am Ninoy Aquino International Airport. Er wollte gerade nach Hong Kong ausreisen. Der 28-Jährige soll Mangamura.org zwischen Januar 2016 und April 2018 betrieben haben. Bis zu seiner Auslieferung nach Japan wird der Verdächtige in einer Haftanstalt in Taguig City festgehalten. Die Inhaftierung hatte die japanische Botschaft in Manila beantragt. Die japanische Polizei war an der Aktion beteiligt. CBN News hat auf Twitter kurz nach der Verhaftung ein Foto des Mannes veröffentlicht:
PH Immigration Bureau releases photo of Romi Hoshino, alias Sakay Romi, who operated Manga-Mura. BI says Assn of Copyrights of Japan estimates cost of damages to be approx 320 billion yen (2.9 billion USD), worst violation of copyright law in Japan’s history. | via @mikenavallo pic.twitter.com/98OGAzE7T0
— ABS-CBN News (@ABSCBNNews) 9. Juli 2019
Wie eine Lizenz Geld zu drucken
Mindestens 5.300 Manga Comics hat der Betreiber bei Mangamura.org angeboten, etwa 600 GB an Daten. Der Betreiber einer anderen Streaming-Webseite sagte uns im Vertrauen, bei der Masse wäre das so, als wenn man die Lizenz zum Geld drucken inne hätte. Nach Angaben der Verleger soll ein Schaden in Gesamthöhe von 2.9 Milliarden US-Dollar entstanden sein. Schon im April des Vorjahres hat man in Japan gerichtlich erste DNS-Sperren erlassen. Damit sollte den Nutzern der Besuch erschwert werden.
Gefahr für die öffentliche Sicherheit?
Nach Angaben des philippinischen Immigrationsbüros stelle der junge Mann eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Worin diese beim Betrieb von Mangamura.org bestehen soll, hat man naturgemäß nicht ausgeführt. Man befinde sich im engen Kontakt mit diversen Regierungen, um bei der Verhaftung von Kriminellen behilflich zu sein, die in die Philippinen geflohen seien. Das Verfahren gegen den Betreiber des Manga-Portals habe sich verzögert, weil die Verhaftung zunächst von der deutschen, israelischen und japanischen Botschaft bestätigt werden musste. Bis zu seiner Überstellung nach Japan befindet sich Romi Hoshinko in Haft. Dort wird sich der junge Mann vor Gericht wegen unzähligen Urheberrechtsverletzungen verantworten müssen.
Tarnkappe.info