Vorgestern gab die Betreibergesellschaft von 330 Spar Märkten in Nordengland bekannt, dass sie von einem heiklen Cyberangriff betroffen sind.
Offenbar gelang es unbekannten Hackern, tief in das Netzwerk eines Betreibers von zahlreichen Spar Märkten einzudringen. Auf der Facebook-Seite der Firma Lawrence Hunt & Co. Ltd. gab man vorgestern bekannt, dass man am Sonntag alle Filialen wegen eines „größeren IT-Ausfalls“ kurzfristig schließen musste. Am selben Tag kündigte man an, es handele sich dabei um einen größeren Cyberangriff.
330 von über 13.000 Spar Märkten in Großbritannien betroffen
Die Läden hat man später wieder geöffnet. Dennoch könne man noch nicht sagen, wie lange die Kunden bar bezahlen müssen. Jegliche Zahlungen mit EC- oder Kreditkarten seien aufgrund des technischen Zwischenfalls nicht mehr möglich. Die Mitteilungen hat man aber bei Facebook recht mehrdeutig formuliert.
Das IT-Newsportal Bleeping Computer spricht hingegen von zirka 330 Filialen, wo es aufgrund des Hacks zu erheblichen Problemen gekommen sein soll.
Die Mitteilungen über den Vorfall erinnern an einen Erpressungsversuch mittels Ransomware, bei der wichtige Teile des Netzwerks verschlüsselt werden. Die Hacker geben diese Bereiche erst nach Zahlung des Lösungsgeldes wieder frei, wenn überhaupt. Ob es zu einem Erpressungsversuch kam, geht aus den Medienberichten leider nicht hervor.
Behörde bestätigt Eindringen der Hacker
Der Vorfall der nordenglischen Spar Märkte hat gestern das National Cyber Security Center of the United Kingdom (NCSC) offiziell bestätigt. Man habe für solche Fälle einen Leitfaden für Unternehmen veröffentlicht, wie man den unerlaubten Zugriff Dritter auf das eigene Netzwerk erkennen, darauf antworten und wie man diese beheben könne. Ansonsten geht die Behörde in ihrer schmalbrüstigen Mitteilung inhaltlich nicht weiter auf den Vorfall ein.
Der Aufbau des NCSC ähnelt übrigens ein wenig an das in Bonn beheimatete Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Laut SCSC arbeite man gemeinsam mit dem betroffenen Unternehmen an der Aufklärung und Behebung des Vorfalls. Der Regierungsbehörde vorgesetzt ist das britische Telekommunikations-Ministerium nebst dem Geheimdienst GCHQ.
Die IT-Abteilung der Spar Märkte hat mit dem Hack offenbar noch immer zu kämpfen. Nach Medienangaben hält die Problematik bei den bis zu 330 Spar Märkten weiterhin an.