Noisia: Album-Leak wirft Terminplan komplett über den Haufen

Die niederländische Drum-and-Bass-Band Noisia musste nach dem Leak ihres aktuellen Albums "Outer Edges" wirklcih alles über den Haufen werfen.

Die Drum-and-Bass-Band Noisia sah sich nach dem illegalen Aufkommen ihres neuen Albums im Internet dazu gezwungen, den Veröffentlichungstermin sechs Wochen vorzuziehen. Exakt zehn Minuten vor Beginn ihrer Promotion-Tour hörten sie erstmals vom Leak. Den Leakern wünschen sie ein paar Mückenstiche auf den Hals.

Der vorzeitige Leak warf alles über den Haufen

„Outer Edges“ ist das erste Album des niederländischen Musikproduzenten-Trios nach sechs Jahren Pause. Die Gruppenmitglieder sahen die illegale Veröffentlichung schon auf sie zukommen, allerdings passierte dies weitaus früher als gedacht. An ihre Fans gerichtet, schrieben sie: „Wir glauben ihr könnt euch vorstellen, wie übel wir in dem Moment gefühlt haben, als wir von dem Leak erfahren haben.

Ein Notfall-Meeting von Noisia mit dem Plattenlabel ergab, das Album anders als geplant, statt in sechs Wochen, sofort legal verfügbar zu machen. „Outer Edges“ ist demzufolge seit dem 5. August 2016 bei einigen Online-Plattformen verfügbar. Die Produktion der haptischen CDs, Schallplatten als auch der Merchandise-Artikel konnte nicht vorgezogen werden. Diese Produkte werden erst ab dem 16. September verfügbar sein. Bandmitglied Thijs de Vlieger sagte der BBC, für ihn sei es die beste Methode einen Leak zu bekämpfen, indem man das Material selbst veröffentlicht. Man habe allerdings im Vorfeld einige Zeit in die exakte Terminplanung gesteckt. Der Leak habe alles über den Haufen geworfen, das sei sehr frustrierend.

Noisia an die Leaker: „Wir hoffen, ihr werdet diesen Sommer von vielen Mücken gestochen…“

Beim nächsten Album soll die Ankündigung weitaus kurzfristiger ausfallen, damit sich diese Misere nicht wiederholen kann. Die traditionelle Art und Weise Musik zu veröffentlichen, sei damit aber dahin. Alleine für das Fotoshooting der Musik-Magazine müsse man einige Wochen Vorlaufzeit in Kauf nehmen, auf dem Cover der Zeitschriften würde man bei einem kurzfristig angekündigten Release nicht mehr zu sehen sein. Die illegale Publikation habe die Arbeit von ungefähr einem Jahr zunichte gemacht, argumentiert der Manager der Gruppe, Walter Flapper.

Bei Facebook (https://www.facebook.com/noisia/) richtet man sich direkt an die Release-Group mit den weniger ernst gemeinten Worten: „Wir hoffen, ihr werdet diesen Sommer von vielen Mücken gestochen und vielleicht auch noch nächsten Sommer.“ Ja, es sei 2016. Und solche Sachen passieren ständig. Trotzdem sei es ein Nackenschlag für Noisia. Das Album sollte zeitgleich auf allen legalen Streaming- und Download-Plattformen verfügbar sein. „Dank“ der Aktivität Warez-Szene war das dieses Mal schlichtweg unmöglich.

Anmerkungen

noisia logoWir hätten in diesem Beitrag gerne das offizielle Video zum Verkaufsstart eingebunden. Allerdings ist das Video in Deutschland gesperrt, weil sich die Google-Tochter YouTube bislang nicht mit der GEMA über die Verwendung des Materials einigen konnte.

Auch das Video der Weltpremiere ist von der Länder-Sperre betroffen. Wer sich den Auftritt ansehen möchte, muss dafür z.B. ein VPN in Anspruch nehmen. Das wird für Noisia wohl kaum hilfreich sein wenn es darum geht, die Umsatzzahlen nach oben zu schrauben. Bei Soundcloud kann man sich das komplette Album allerdings ganz legal anhören.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.