put.io
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Bildquelle: put.io

Multihoster für P2P-User: Alldebrid.com, Put.io et al.

Filesharing einmal anders: Nach einem ausführlichen Test von Alldebrid.com werden nun vergleichbare Angebote wie Put.io vorgestellt.

Mein Beitrag über Alldebrid war eine Vorstellung. Ich hatte Gutes vom Wettbewerber Put.io gehört, es aber noch nicht selbst ausprobiert. In den letzten Tagen habe ich dies nachgeholt und muss sagen, dass ich rundum begeistert bin. Der Speed ist toll, und das Handling ist selbsterklärend. Die Bezahlmöglichkeiten könnten zahlreicher sein. (Viele Seedboxes nutzen z.B. Google Wallet, wovon ich sehr viel halte.)

Multihoster erobern die Szene

Die OCHs werden als zuverlässig online/offline angezeigt. Da ich aber die Torrents mit vergleichbarem Speed laden kann, habe ich mich überwiegend in der Piratenbucht aufgehalten.

joker-org, screenshot

Es gibt vergleichbare Angebote. Real-debrid.com wurde im Kommentar empfohlen und bietet Zugriff auf die Sharehoster. Eine Seite wie Put.io holt sich ausschließlich Torrents. Alldebrid kombiniert die beiden Quellen. In beiden Fällen werden eure Downloads erstmal sicher auf den Servern der Anbieter zwischengelagert, bevor sie bei euch heruntergeladen werden. Achtet trotzdem darauf, dass ihr nur legale Dateien anklickt ;)

In den letzten Tagen hat ein anderes Angebot für Unruhe gesorgt. Joker.org wandelt die eingegeben Torrent-Links in Streams um. [edit: Auch Put.io wandelt in Streams um, wenn ihr wollt.] Selbst bei illegalen Files – die es ja auch geben soll – macht ihr euch nicht strafbar, da zwischengespeichert wird und eine p2p-Übertragung nicht stattfindet.

Zwar wurde das Angebot wieder vom Netz genommen, aber wir werden mit Sicherheit bald ähnliche Angebote sehen, die ordentlich abgesichert sind.

Das Revival der P2P-Tauschbörsen?

Ihr seht, das Thema ist heiß. Aus einer Überschau können wir ein echtes Revival der Torrents feststellen. Durchaus möglich, dass sich das Niederkämpfen der OCHs für die Content Industrie nicht gelohnt haben wird. Da die Torrents nirgendwo zentral gelagert werden, sind sie nicht löschbar. (Selbst ihr könnt den Upload eurer eigenen (legalen) Datei bei The Pirate Bay nicht mehr löschen – was drin ist, ist drin!) Die Torrents als Quelle sind also stabil. Das nutzen verschiedene Anbieter, um die großen Nachteile der Torrents – die fehlende Nutzerfreundlichkeit und die gleichzeitig stattfindenden Uploads – auszugleichen.

Jetzt werden natürlich die Torrentnutzer protestieren. In der Tat ist ein Client wie Deluge durchaus nutzerfreundlich. In dieser Frage hat sich einiges getan. Ich rede hier aber von echter Massenkompatiblität, quasi generationsübergreifend, wenn ihr versteht, was ich meine. Und in der Frage der Abmahnungen mache ich darauf aufmerksam, dass ihr bei Popcorn Time abgemahnt werden könnt, solange dort kein Proxy integriert ist. Joker.org bzw. put.io bieten bereits eine sinnvolle Lösung an, indem man die Datei zwischenspeichert.

BitTorrent will Dienst monetarisieren

Bemerkenswert finde ich, dass die Torrents in Bezahlangebote integriert werden. Das ist relativ neu, da mit Torrents nie Geld verdient werden konnte. P2P war immer eine Sache der Idealisten – jetzt mal von Bittorrent.com abgesehen. Aber gerade an letzerem Beispiel sehen wir, wieviel eine Professionalisierung bewirken kann.

Falls ihr Erfahrungen mit solchen Angeboten habt, seid ihr herzlich eingeladen, die Kommentarfunktion zu nutzen. Im Moment hat sich ein Marktführer noch nicht herausgebildet. Von daher ist es auch für uns schwer, einen Überblick zu bewahren.

Wir wenden uns auch an die Anbieter: Falls ihr ein interessantes, nutzerfreundliches und legal nutzbares Angebot habt, werden wir es gerne bei Tarnkappe.info bekannt machen. Für umsonst, versteht sich!

[edit] Interessant ist ja folgende Frage: Macht ein Nutzer sich überhaupt strafbar, wenn er ein Angebot benutzt, dass Torrents zwischenspeichert und streamt. Er ist also weder p2p unterwegs, noch findet ein Download statt. Ist das der Stein der Weisen? Watchdog für…

Tarnkappe.info

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.