Daniela Vogel
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Daniela Vogel: Autorin erstattet Strafanzeige wegen Raubkopien

Mit einer Strafanzeige gegen Unbekannt geht die Duisburger Indie-Autorin Daniela Vogel gegen Schwarzkopien auf Internetplattformen vor.

Mit einer Strafanzeige geht die Duisburger Autorin Daniela Vogel gegen Raubkopien ihrer Werke auf illegalen Internetplattformen vor. Obwohl sie ihre E-Books schon sehr preisgünstig verkauft, stellte sie dennoch fest, dass ihre Romane auf Online-Portalen zum kostenlosen Download angeboten werden. Das wird sie nicht hinnehmen. Ihre Recherche- und Schreibarbeit vieler Jahre wird dort faktisch zum Nulltarif angeboten, Einnahmen hat sie so kaum noch, berichtet die NRZ.

Zwar studierte die Autorin Daniela Vogel Mathematik und Informatik und unterrichtete einige Jahre an einer Computerschule. Jedoch sieht sie ihre Berufung im Schreiben und machte ihr Hobby zum Beruf, schrieb sie doch schon seit ihrer Jugend Gedichte und Kurzgeschichten. Ihr besonderes Interesse für Geschichte spiegelt sich in ihren Romanen wider, in denen sie historische Schauplätze wählt, Fantasy-Elemente beimengt und ein Happy End anstrebt. Ihr Genre beschreibt die Autorin als „Fantasy und historische Romantasy“. Ihren ersten Roman „Die Tochter der Drachen“ veröffentlichte sie 2015 im Selbstverlag. Inzwischen hat sie vier Romane veröffentlicht.

Die illegale Buchszene formierte sich zu ihren Anfangszeiten hauptsächlich auf der Plattform Boerse.bz mit Piraten, wie Lüdegast, Spiegelbest und Kyrrolla (Zura). Insbesondere Spiegelbest sorgte für eine flächendeckende Verbreitung von E-Books, frei nach dem Motto: „For all and for free“. Erreichen wollte er damals mit seinem Vorgehen vor allem niedrigere E-Book-Preise bzw. eine Flatrate für E-Books. Es war nie sein erklärtes Ziel, damit Autoren, die ihre Bücher bereits zu sehr niedrigen Preisen anbieten, um ihr Brot zu bringen. Offenbar ist jedoch aktuell das Einstellen solcher Werke kein Tabu mehr, wie die Autorin Daniela Vogel feststellen musste.

Daniela Vogel erstattete Anzeige gegen Unbekannt

Anfangs vertrieb sie ihr Buch über die Handelsplattform Amazon mit einem zufriedenstellenden Start. „In den ersten drei Monaten habe ich 500 Exemplare verkauft.“ Auch die Rezensionen und Leserkritiken waren durchweg positiv, so die Autorin. Nur kurze Zeit danach fanden sich alle vier Bücher von ihr auf illegalen Portalen zum kostenlosen Download. Zwar verliert sie keine Reichtümer, wie sie selbst sagt. Allerdings schätzt die Autorin ein, dass es sehr ärgerlich für sie ist. „In jedem Buch steckt schließlich ein Jahr Arbeit.“ Aus diesem Grund erstattete sie bei der Kripo Anzeige gegen Unbekannt.

Verfahren laufen oft ins Leere…

Wie Polizeisprecher Daniel Dabrowski bestätigt, ermittelt im Fall der Autorin das Fachkommissariat Computer-Kriminalität. Er schätzt die Aussicht auf positive Ermittlungsergebnisse allerdings gering ein: „Weil die Server zumeist im Ausland stehen, die Uploader mit Pseudonymen agieren und Verschlüsselungen die Ermittlungen erschweren, laufen die Verfahren oft ins Leere.

Selbst bei eindeutiger Gesetzeslage, die ein Teilen der Bücher untersagt, empfinden dennoch viele den Diebstahl geistigen Eigentums als Kavaliersdelikt: „Das Netz ist weiterhin voll mit Musik, Fotos und Büchern.“, so Dabrowski. Auch Autorin Daniela Vogel gibt sich sich keinen Illusionen auf Erfolg hin. Sie weiß bereits von anderen Autoren: „Wir führen einen Kampf gegen Windmühlen.“

Mirco von Maydell, Inhaber der Medienagentur Mountainsky, Veranstalter eines Autorenstammtisches im Essener Unperfekthaus und eines Autoren-Hilfeforums auf Facebook, schätzt den Schaden durch illegale Kopien von E-Books immens ein. „Im Büchermarkt zerstört das viele Existenzen. […] Die Autoren können nur zur Polizei gehen damit die IP-Adressen ermittelt werden. Das gelingt immer häufiger“, weiß Maydell.

Verlage bleiben zu oft inaktiv

Dass einige Autoren wie Daniela Vogel den Diebstahl ihrer Werke schweigend dulden würden wegen eines zu erwartenden Werbeeffekts, wäre ein Trugschluss. Denn schon bald überstieg die Zahl der illegalen Versionen die Zahl der bezahlten Exemplare um ein vielfaches, berichtet er aus eigener Erfahrung. Für ihn wäre es wünschenswert, dass auch Verlage selbst stärker gegen solche Urheberrechtsverletzungen vorgehen. „Aber sie schieben es häufig auf die Autoren ab.“ Er hofft zudem darauf, dass Amazon nun mehr gegen Piraten unternimmt aufgrund der Urheberrechtsreform.

Beitragsbild von StockSnap, thx! (Pixabay Lizenz)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.