Stehen Technologiedokumente vom Kampfjet KF-21 und Hubschrauber KUH-1 Surion auf Telegram-Kanal zum Verkauf?
Stehen Technologiedokumente vom Kampfjet KF-21 und Hubschrauber KUH-1 Surion auf Telegram-Kanal zum Verkauf?
Bildquelle: 3d_generator, Lizenz

Telegram-Kanal: Verdacht auf Verkauf von Kampfjet-Technologie

Koreanische Behörden untersuchen aktuell einen Telegram-Kanal, der angeblich Kampfjet-Technologie verkauft.

Das südkoreanische Militär, die Polizei und der nationale Geheimdienst haben gegenwärtig eine gemeinsame Untersuchung eines Telegram-Kanals eingeleitet. Dort sollen mutmaßlich Technologiedokumente des Kampfjets KF-21 und des Hubschraubers KUH-1 Surion zum Verkauf stehen. Beide Flugzeuge stellt Korea Aerospace Industries (KAI) her, ein 1999 gegründetes südkoreanischen Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen.

Laut Angaben von Militärbeamten gegenüber Korea Times vom Montag untersucht die gemeinsame Ermittlungsgruppe den betreffenden Telegram-Kanal, der mutmaßlich Technologiedokumente vom Kampfjet KF-21 und des Hubschraubers KUH-1 Surion zum Verkauf anbietet. Der Betreiber soll bereits seit August diesbezügliche Nachrichten, die geheime Militärinformationen in Aussicht stellen, gepostet haben.

Technologiedokumente des Kampfjets KF-21 und des Hubschraubers KUH-1 Surion stehen bei Telegram vermeintlich zum Verkauf

Der Betreiber des entsprechenden Telegram-Kanals verkündete gemäß Korea Times im Februar 2024, dass er Kontakte zu „Mitarbeitern innerhalb des Militärs und der Agentur für Verteidigungsentwicklung“ habe. Ferner führte er an, er verkaufe Dokumente im Zusammenhang mit Koreas erstem selbst entwickelten Mehrzweckhubschrauber, dem Surion. Dazu hochgeladene Fotos, die vorgeblich Teile des Helikopters zeigen, sollen die Aussage noch unterstreichen.

Quelle: Depositphotos, Autor: TsuneoMP

Zudem hätte der Betreiber des Telegram-Kanals erklärt, im Besitz von Technologiedokumenten des Kampfjets KF-21 zu sein. Diese stünden nach „Abschluss unseres eigenen Überprüfungsprozesses“ gleichfalls zum Verkauf. Ebenso wolle er auch Dokumente im Zusammenhang mit der gemeinsamen Militärübung Freedom Shield zwischen Korea und den Vereinigten Staaten veräußern.

Ermittlungen zur Aufdeckung der Identität des Telegram-Kanal-Betreibers laufen

Nach Bekanntwerden dieser Einzelheiten haben die Spionageabwehrbehörden das Ziel, die Identität des Telegram-Kanal-Betreibers aufzudecken. Zudem wollen sie klären, ob der Kanal tatsächlich Militärgeheimnisse enthält. Falls sie bei ihren Ermittlungen feststellen, dass es sich bei den Behauptungen um echte Militärgeheimnisse handelt, werden die Behörden laut Korea Times eine formelle polizeiliche Untersuchung beantragen.

Gemäß Korea Times legt das Defense Technology Security Act fest, „dass der Erwerb, die Nutzung oder die Offenlegung von Technologie der Verteidigungsindustrie durch illegale Mittel mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren oder einer Geldstrafe von bis zu einer Milliarde Won (ca. 671.000 Euro) bestraft wird“.

Mehrzweckhubschrauber Surion: Programm umfasste ca. 200 Exemplare für die Armee

Der KAI KUH-1 Surion ist ein zweimotoriger Transporthubschrauber. Entwickelt hat ihn hauptsächlich Korea Aerospace Industries (KAI), Agency for Defense Development (ADD) und Korea Aerospace Research Institute (KARI) gemeinsam mit Eurocopter. Gerade hat Südkorea bekannt gegeben, dass die Bereitstellung des Mehrzweckhubschraubers KUH-1 Surion von Korea Aerospace Industries (KAI) für die Armee des Landes abgeschlossen sei.

Korea Times unterrichte darüber, dass das Militär derzeit über mehr als 200 Surion-Hubschrauber verfügt. Ein entsprechender Einsatz erfolgt unter anderem für Luftangriffe und Frachttransporte. Der Hubschrauber hat eine maximale Fluggeschwindigkeit von 146 Knoten und könne bis zu 13 Personen, darunter zwei Piloten, befördern. Surion sollte die alternde Flotte von UH-1H- und 500MD-Hubschraubern aus US-amerikanischer Produktion der Armee ersetzen.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.