Urheberrechtsverletzung: nach Filesharern, Betreibern von Piratenseiten sowie Share-Hostern haben Filmstudios nun VPNs und Hoster im Blick.
War es früher noch üblich, Filesharer oder die Betreiber von Piratenseiten zu verklagen, so zeichnet sich gegenwärtig ein neuer Trend ab. Filmstudios erweitern den Verantwortungsbereich für Urheberrechtsverletzungen. Sie gehen nun gerichtlich gegen VPN-Dienste und deren Hosting-Anbieter vor. Konkret wirft man in zwei getrennten Verfahren demgemäß Leaseweb und Sharktech vor, Kunden nicht zu kündigen, obwohl Filmstudios diese wiederholt mit Urheberrechtsverletzungen in Verbindung gebracht haben, berichtet TorrentFreak. Der Ausgangspunkt der Klagen liegt in einem Sieg der Rechteinhaber an Filmen, wie Dallas Buyers Club, Rambo V: Last Blood und The Hitman’s Bodyguard, gegen den Betreiber von YTS. Dies ist einer der größten und populärsten Torrent-Seiten. Dabei einigte man sich zwar auf einen Schadenersatz-Ausgleich wegen Copyright-Verstößen von mehr als einer Million Dollar. Allerdings war zudem ein Teil der Einigung, dass der YTS-Betreiber Informationen aus der Datenbank der Seite weitergeben sollte. Diese lieferten infolge den „Treibstoff für viele Folgeprozesse gegen angebliche Raubkopierer“. Die Datenbank gab aber auch darüber Aufschluss, dass mehrere YTS-Benutzer VPNs benutzten. Das führte zu einer neuen Zielgruppe. So folgten darauf erst jüngst mehrere Klagen der Filmstudios gegen VPN-Anbieter wegen Beihilfe zur Piraterie. Diese Fälle sind noch nicht abgeschlossen. Aber es wurden bereits weitere Verantwortliche für Urheberrechtsverletzungen identifiziert, nämlich Hosting-Anbieter.Hosting-Anbieter Leaseweb unter Anklage
An Urheberrechtsverletzung auch VPNs beteiligt?
Dennoch sind in der Klage LiquidVPN, NordVPN und ExpressVPN als potenzielle Leaseweb-Kunden aufgelistet. Auch Zenmate nutze sicherlich die Dienste von Leaseweb, so der Vorwurf. Indessen wird keines dieser Unternehmen unmittelbar als Beklagter aufgeführt. Außerdem führten diese VPN-Dienste keine Protokolle, die potenzielle Raubkopierer identifizieren können. Einer der Hauptvorwürfe gegen Leaseweb ist, dass sie versäumt hätten, die Konten dieser unbekannten VPN-Unternehmen zu kündigen. Die Filmfirmen gaben an, dass sie über 32.000 Mahnungen verschickt hätten. Leaseweb leitete diese aber lediglich an seine Abonnenten weiter. In der Klageschrift heißt es:„Die Abonnenten von Leaseweb werden durch das Wissen um die Praxis von Leaseweb, Hinweise auf Rechtsverletzungen zu ignorieren oder keine sinnvollen Maßnahmen als Reaktion auf diese Hinweise zu ergreifen, motiviert, Kunden zu werden.“
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