Abfahrtsmonitor, Smart Home, Transit Monitor
Abfahrtsmonitor, Smart Home, Transit Monitor
Bildquelle: Grafische Oberfläche des Abfahrtsmonitors

Abfahrtsmonitor für daheim – So geht echtes Smart Home

Der Bastler Kerrick Staley hat sich seinen eigenen Abfahrtsmonitor für zu Hause gebaut, damit er möglichst kurz am Bahnsteig warten muss.

Der Bastler Kerrick Staley aus Jersey City in den USA hat einen eigenen Abfahrtsmonitor entwickelt, damit er möglichst kurz am Bahnsteig auf seinen Zug warten muss. Auf seinem Blog hat er sein Projekt im Detail beschreiben. Auf GitHub gibt es den nötigen Quellcode inklusive Beispiel zu sehen.

Ursprung der Idee

Am lokalen Bahnhof in der Nähe von Kerrick Staleys Zuhause kommen unter der Woche die Züge nach New York sehr häufig. Fährt er aber am Wochenende nach New York „nur“ alle 12 Minuten.

Einwurf: Von dieser Frequenz können wir in Deutschland nur träumen. Einzig und allein in Berlin kommt die U-Bahn so oft, dass man dort kaum auf die Abfahrtszeiten achten muss. Hier kann man froh sein, wenn am Wochenende ein Bus noch 1x die Stunde fährt…

Im Durchschnitt am Wochenende dann 6 Minuten auf den Zug zu warten, besonders wenn es kalt ist, gefiel ihm auf Dauer überhaupt nicht. Daher kam Kerrick auf die Idee sich zu Hause einen Abfahrtsmonitor zu installieren, wie man sie hierzulande auch von Bus- und Bahnhöfen kennt.

Die Hardware für den Abfahrtsmonitor

Als Display verwendet Staley ein Amazon Fire HD 10 Tablet. Dieses ist neu für circa 150 € im Handel zu erwerben. Gebraucht, beispielsweise über eBay-Kleinanzeigen, geht es sicher günstiger. Um das Fire HD Tablet an der Wand zu befestigen, nutzt er die Koala Wall Mount 2.0 von Dockem für 14 €. Diese Halterung hat Kerrick aber in seiner Trockenwand verschraucht, anstatt sie festzukleben, da er dem kleben nicht traut. Somit ist der Hardwarepart für den Abfahrtsmonitor schon einmal fertig.

Der Abfahrtsmonitor in Plain Old HTML, CSS und JavaScript

Kerrick Staley hat das Frontend für den Abfahrtsmonitor ohne die mittlerweile üblichen Web-Frameworks wie jQuery geschrieben.

Neben dem nötigen Design und Seitenaufbau in CSS und HTML hat er zwei JavaScript Module entwickelt. Die main.js kümmert sich um die Geschäftslogik. In seinem Blogpost schreibt er, dass er kein JavaScript Zauberer sei und bittet darum, dass man sein Coding nicht verurteilt.

Die Abfahrtszeiten hat Staley fest in die departure_times.js einkodiert. Für seine Züge existiert keine Datenquelle, die er per Web-Schnittstelle abfragen könnte und die Daten auch weit genug im Voraus liefert. (Er benötigt knapp 10 Minuten bis zum Bahnsteig.)

Fazit

Mit gerade einmal 180 Zeilen JavaScript, etwas HTML, CSS und ein paar Bildern hat er so eine sehr simple nützliche Smart Home Lösung geschaffen. Nicht überladen, einfach zu warten und auch leicht für andere zu verwenden, da nur die eigenen Abfahrtszeiten in den Abfahrtsmonitor eingesetzt werden müssen.

Mir gefällt das Projekt sehr. Ich denke, dass sich ein solches Projekt prima für jeden interessierten Bastler eignet, der seine ersten Schritte in der Entwicklung machen möchte. Dieses Projekt erinnert mich an eine meiner ersten Apps für Windows Mobile. Dabei habe ich die Schnittstelle der Bahn angezapft, um die Fahrpläne einfach mit dem Handy abfragen zu können. In der Vergangenheit hatte ich über einen Spiele-Bot für Riesen Mini Games geschrieben. Sicher ist dieses auch ein Projekt, welches sich auch als Ideengeber für Einsteiger eignet.

Über

honeybee schreibt seit Ende 2020 für die Tarnkappe. Der Einstieg war ein Reverse Engineering Artikel über die Toniebox. Die Biene liebt es, Technik aller Art in ihre Bestandteile zu zerlegen. Schraubendreher und Lötkolben liegen immer in Reichweite. Themen wie Softwareentwicklung, Reverse Engineering, IT-Security und Hacking sind heiß geliebt.